1847 -
Berlin
: Reimer
- Autor: Roon, Albrecht von
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 7
- Jahr der Erstauflage_wdk: 1834
- Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch, Schülerbuch
- Schultypen (WdK): Gymnasium, Höhere Bürgerschule, Fortbildungsschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten, Mittlere Lehranstalten, Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Gymnasium, Militärschule, Höhere Bürgerschule
- Geschlecht (WdK): Jungen
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Wasserstraßen die gleichzeitige Entwickelung der mannigfachsten Le-
bensrichtungen begünstigt: Acker- und Bergbau, Handel, Schifffahrt,
Steigerung jeglicher Gewerbthätigkeit, jedes wissenschaftlichen und
künstlerischen Strebens. — Daher ist die geistige Entwickelung der
Europäer der aller übrigen Völker der Erde überlegen. — Euro-
päisch und Nicht-Europäisch sind Gegensätze geworden, wie
Gebildet und Noh. — In Folge dieses Verhältnisses beherrscht
der kleinste Erdtheil die Welt. Wo ihm diese Herrschaft streitig
gemacht wird, da geschieht es durch seine eigenen ausgewanderten
Kinder. Außer ihrem Erdtheile gebieten die Europäer über mehr
als 470000 (das Dreifache der Größe Europa's) lumln. und etwa
150 Millionen Menschen. —
8. Wie die oben angegebenen Zahlen darthun, ist Europa sehr
vorherrschend von Christen bewohnt.— Dieser religiösen Gleich-
artigkeit gegenüber bemerken wir zugleich eine große kirchliche
Mannigfaltigkeit, indem Europa's christliche Bevölkerung (241
Mill.) in sich vielfach zerspalten ist. —
9. Es gehören nämlich der griechischen Kirche 53, der römisch-
katholischen 124, den verschiedenen protestantischen Kirchen 514, und
älteren morgenländischen Sekten 4 Mill. Europäer an, und zugleich
sind diese verschiedenen Partheien, namentlich die protestantischen,
wiederum mannigfach getheilt. — Demnach läßt sich Europa auch
in kirchlicher Hinsicht in drei große Theile scheiden. — Im All-
gemeinen gilt, daß die lateinischen Völker der römisch-katholischen,
die germanischen vorherrschend der protestantischen, und die slavischen
meist der griechisch-christlichen Kirche zugethan sind. (Ueber zahl-
reiche Ausnahmen siehe unten!) — Der Osten des Erdtheils gehört
daher der griechischen Kirche; in den Westen aber haben sich
Katholiken und Protestanten dergestalt getheilt, daß jene die
südlichen, diese die mittleren und nordwestlichen Länder einnchmen.
Mannigfaches Nebeneinanderwohnen beider Partheien. Ausschließ-
lich gehören der kathol. Kirche nur die hesperischen und italischen
Halbinseln und Inseln; die protestantische herrscht entschieden vor
aus den skandinavischen und dänischen Halbinseln und Inseln, so-
wie rings um die Küsten der Ost- und Nordsee. —
Iv. Politische Verhältnisse.
10. Die Art und Weise der gesellschaftlichen Zustände
und Staatsverhältnisse entspricht in Europa — wie überall
— den nationellen und religiösen Eigenthümlichkeiten, sowie den
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