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1. Anfangsgründe der Erd-, Völker- und Staatenkunde - S. 67

1847 - Berlin : Reimer
67 Provinzen die unvermischten Nachkommen der Urbewohner, höchstens 300000 K. Neben der baskischcn Sprache hört mau hier auch die spanische. — In den Al- pujarren Morisken in geringer Zahl; — Zigeuner re. 18. Religion. Ausschließlich katholisch. 19. Die Gesittung ist sehr im Verfall. Die religiöse, eben so sehr in Aberglauben als in Unglauben ausgeartete, Verstimmung und der Mangel an Volksschulen und gebildeten Geistlichen werden nicht beseitigt durch die zahlrei- chen, noch aus bessern Zeiten stammenden Hochschulen des Landes *). Die Volks- thümlichkeit zeigt eine große Mannigfaltigkeit der Erscheinungen, eine Man- nigfaltigkeit, welche einerseits der großen Zahl der verschiedenartigen im Blute des Volks enthaltenen Elemente, andrerseits den durch die Landcsnatur beding- ten provinziellen Gegensätzen entspricht. 20. Alle Erwerbs- und Nahrungsquellen sind in beiden Staaten, in Folge der südlichen Trägheit der Einwohner, des politischen Verfalls und der Unsicherheit des gesellschaftlichen Zustandes, im Versiegen. — Bettler, Vagabun- den in großer Zahl. — Der durch die natürliche Fruchtbarkeit des Bodens be- günstigte Ackerbau ist nur in den Küstenlandschasten von Bedeutung, wird nur in Minho, Valencia u. e. a. beschränkteren Distrikten mit Sorgfalt betrieben, ist überall an die Bewässerung der Felder geknüpft, und fehlt fast auf der Hälfte des Areals; daher gewöhnlich Gctreidebeziehungen aus dem Auslände. Dem wichtigen Weinbau (Porto, Malaga k.) fehlt ebenfalls die nöthige Sorgfalt. — Die Vieh-, besonders die einst so berühmte Schafzucht, gleichfalls ver- nachlässigt, wenngleich, zum Nachtheil des Ackerbaues, sehr allgemein, vorzüglich in Castilien, Aragon, Estremadura, Traö os Moutes, Ober-Beira und Alem- tejo; Rinderzucht in den Gebirgen, besonders in der Sierra Morcna, aber auch in dem Mündungölaude des Guadalquibir; Pferdezucht unbedeutend; Esel- und Maul thicrzucht ansehnlich; die der Ziegen allgemein, die der Schweine nur in den nördl. und westl. Küsten-Prov. — Der sehr vernach- lässigte Bergbau wird nur in den Blei- und Quecksilbermincn der Alpujarren und der Sierra Morcna mit erheblichem Nutzen betrieben; Salz und Eisen im Baökenlande und Asturien. — Die aus die Küstenstädte, namentlich Cataloniens' beschränkte G ew erbthäti gkei t liefert kaum das Nothwcndigstc in wenigen Gegenständen. — Der Handel ist außerordentlich im Verfall, vertreibt nur die rohen Produkte: Wein, Südfrüchte* Wolle, Seide, Baumwolle, Hanf und Flachs, Quecksilber, Blei, und wenige Kunstprodukte in Wollen-, Leinen-, Seiden-, Eisen-, Stahl- und Lederwaaren. — Staatseinrichtung. In beiden Staaten koustitutionell-monarchi- sche Verfassungen, im Allgemeinen nach dem Zuschnitt der französischen, jedoch häufigen Veränderungen unterworfen; — gegenwärtige administrative Eintheilung Spaniens in 48 Provinzen, Portugals in 8 Statthalterschaften; — Finanzen hier wie dort in völliger Zerrüttung; — die Kriegsverfas- sung mit ergriffen von dem allgemeinen Auflösungsprozeß, der den ganzen ge- sellschaftlichen Zustand, namentlich Spaniens, zu vernichten droht; die einst so berühmte Seemacht beider Staaten ist fast nicht mehr vorhanden. *) Die bedeutendsten Universitäts-Sitze sind oben mit U. bezeichnet. 5*
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