1847 -
Berlin
: Reimer
- Autor: Roon, Albrecht von
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 7
- Jahr der Erstauflage_wdk: 1834
- Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch, Schülerbuch
- Schultypen (WdK): Gymnasium, Höhere Bürgerschule, Fortbildungsschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten, Mittlere Lehranstalten, Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Gymnasium, Militärschule, Höhere Bürgerschule
- Geschlecht (WdK): Jungen
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tenmandschu, ein eigenthümlicher (660 vor Ehr.), durch Kung-Fu-Dsü oder
Konfu-tse (Confucius) gegründeter, auf Moralität und maaßrechten Wandel, die
Verehrung der Natur und des Staatsoberhauptes, als eines Himmelssohnes,
berechneter Kultus, der daher mehr eine politische, als religiöse Tendenz hat. —
29. Seit der Eroberung des durch seine berühmte „große Mauer" (275
Mln. lang) nicht geschützten „Reiches der Mitte" ist die Rolle des „Sohnes des
Himmels", den die Fremden „Kaiser" nennen, in die Hände der Mandschu-Dy-
nastie übergegangen. — Despotische Negierungsweise unter patriarchalischen For-
men;— Korea und die Lieu-Khieu-Inseln, die mongolischen Nomaden
u. die Türken-Stämme haben eigene, mehr oder minder unterthänige Erbfürsten;
— in Tibet eine durch chinesische Statthalter beaufsichtigte Priesterherrschaft;
— im eigentlichen China M a nd arin cn-D e S po t i smu s. — Die ganze
Staatseinrichtung, in Folge der allgemeinen Entsittlichnng, des politischen
Drucks und des moralischen und physischen Elendes des Volkes, im tiefsten Ver-
fall; — willkürliche, daher auch ungedeihliche Verwaltung der Finanzen; —
Verwahrlosung und Verweichlichung des ungeheuren, doch übel bewaffneten und
fast unerzogenen Kriegsheeres, in welchem die irregulaire Reiterei der No-
maden wahrscheinlich die meiste Beachtung verdient. — Die als politischer Grund-
satz bisher sestgehaltene strenge Abschließung gegen alle Fremden (Barbaren), die
den Handelsverkehr (Thee, Baumwolle, Gewebe, Rhabarber, Porzellan und
verschiedene andere Kunst-Produkte, gegen Reis, Pelzwerk, Opium u. a. Artikel)
nur als eine „Wohithat" gestattet, und bisher mit Briten, Portugisen, Spaniern,
Holländern und Nord-Amerikanern auf den Hafen von Kantong, mit Rußland
auf den einzigen Punkt Malmatschin und die Peking-Karavanc beschränkt war, u.
alle Christen im Reiche mit dem Tode bedroht, ist neuerdings, durch die Erfolge der
Engländer, wesentlich gemildert worden, indem außer Kantong noch vier andere
Häsen dem europäischen Handel geöffnet worden sind. —
Ix. Das japanische Reich.
30. Bestandtheile, — Lage derselben u. s. w.
Flächeninhalt = 10000 —11000 □».
Hauptstädte: Jeddo (2 Mill. Einw.) und Miako (-£
Mill. Einw.), beide auf Nipon; Nangasaki, H.; — viele an-
dere bedeutende Städte. —
31. Die Einwohnerzahl ist unbekannt; die Inseln Nipon und Kiusiu
sollen zum Theil sehr stark bevölkert scyn. Religions- und Gesittungs-
Verhältnisse zum Theil wie in China. — Unter den Nahrungszweigen steht
Ackerbau obenan; auch die Industrie sehr bedeutend; der Handel mit dem Aus-
lande beschränkt sich auf den Hafen von Nangasaki (Kiusiu), wohin auch nur
Chinesen und Niederländer kommen dürfen, welche Metall-, Glas-, Porzellan-,
Seiden-, lackirte und Baumwollenwaaren einhandcln. — Die Staatsverfas-
sung ist despotisch und feudal; Fremde werden nicht geduldet. —