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1. Vaterlandskunde für Schule und Haus im Königreiche Sachsen - S. 234

1833 - Leipzig : Barth
234 Jetzt genießt dort der Arme mehr Erdapfel, als Brod und zähst sie nicht selten den Kindern als Lecker- bissen zu. Erst 1712 kamen Erdapfel aus dem Erzge- birge nach Großenhain und zwar als ein seltnes Ge- schenk, zu dessen Genuß man Gaste bat. Oelsnitz hat viel Gold - und Silberarbeiter, Strumpfwirker, Tuchmacher, Gerber und große Getrei- demarkte. Ein hiesiger Pfarrer, Paul Rebhuhn, war einer der Ersten, welcher, im löten Jahrhundert, gleich Heyneccius (S. 206), Deutsche Schauspiele schrieb, weshalb ihn Kurf. August sehr lobte und, so oft er im Voigtlande einsprach, besuchte. Vorher schrieb man der- gleichen Dinge nur lateinisch. Von Adorf bis Oelsnitz ziehen sich, in der Elster und in ihren Nebenbachen, Perlenbänke oder Haufen von P e r l e n m u s ch e l n, die meist 6 Zoll lang, 2 Zoll hoch, auswendig schwarz, innerlich silberweiß sind, und viele, aber selten große und schöne Perlen enthalten. Doch zeigt man im Dresdner Naturalienkabinet Elster- perlen bis zur Größe einer kleinen Flintenrugel, und im grünen Gewölbe 2 Schnuren orientalischer und Elster- perlen, welche letztere den erstern fast gleich kommen. Eine masige Perl muß wenigstens 10 Jahre wachsen. An ganz versteckten Orten hat man einigemal über 100 Jahr alte Muscheln mit Perlen von der Größe ei- ner Muskatnuß gefunden. Schon 1621 ward ein förm- licher Perlenfischer angestellt; und noch durchwaden besoldete Perlenfischer im Sommer einigemal die Wäs- ser, wenn sie am seichtesten sind, die reifen Muscheln zu sammeln, welche sie ins Königl. Rentamt, auf dem Schlosse Voigtsberg, liefern. Die Muscheln mit unreifen Perlen werden mit Jahrzahlen bezeichnet, und wieder ins Wasser gesetzt. Das Fleisch der Mu- scheln ist unschmackhaft. Erst seit dem Anfänge des 17ten Jahrhunderts kennt man diese Perlenmuscheln, über deren Entdeckung Alles entzückt war. Den Kö- nig der Flüsse nannte man deshalb die Elster. Fast über den Bergbau erhob man die Perlenfischerei. Lei- des- und Lebensstrafe setzte man auf das Entwenden
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