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1. Vaterlandskunde für Bürgerschulen des Königreichs Sachsen - S. 188

1826 - Dresden Leipzig : Barth Selbstverl. K. Engelhardt
188 über die Voigtländischen Knollen, wie sie die neue Frucht nannten, verspotteten die Prediger, welche, von den Kanzeln, zum Anbau derselben ermahnten, und nannten ihre Ermahnungen sogar Knollenpredig- ten — dankten aber am Ende Gott und ihren Pfarr- herren dafür und schämten sich des blinden Eifers da- gegen. — Die ersten Erdäpfel genoß man im Vorgtlande und Erzgebirge als Butter zu Brod — Jetzt genießt man dort mehr Erdäpfel, als Brod. Oelsnitz hat viel Gold- und Silberarbeiter, Strumpfwirker, Tuchmacher, Gerber und große Getrei- demärkte. Ein hiesiger Pfarrer, Paul Rebhuhn, war einer der Ersten, welcher, im 16. Jahrhundert, gleich Heyneccius (S. 166), Deutsche Schauspiele schrieb, weshalb ihn Kurf. August sehr lobte und, so oft er im Voigtlande einsprach, beiuchte. Vorher schrieb man der- gleichen Dinge nur lateinisch. Von Adorf bis Oelsnitz ziehen sich, in der Elster und in ihren Nebenbächen, Perlenbänke oder Haufen von Perlenmuscheln, die meist 6 Zoll lang, 2 Zoll hoch, auswendig schwarz, innerlich silberweis sind, und viel, aber selten grose und schöne Perlen enthalten. Doch zeigt man im Dresdner Naturalienkabinet Elster- perlen, bis zur Gröse einer kleinen Flintenrugel, und im grünen Gewölbe 2 Schnuren orientalischer und Elster- perlen, welche letztere den erstern fast gleich kommen. Ein mäsige Perl muß wenigstens 10 Jahre wachsen. Besoldete Perlenfischer durchwaden jährlich einigemal die Wasser, wenn sie am seichtesten sind, die reifen Mu- scheln zu sammeln, welche sie ins König!. Rentamt, auf dem Schlosse Voigtsberg, liefern. Die Muscheln mit unreifen Perlen werden mit Jahrzahlen bezeichnet, und wieder ins Wasser gesetzt. Das Fleisch der Mu- scheln ist unschmackhaft. Erft seit dem Anfänge des 17ten Jahrhunderts kennt man^ diese Perlenmuscheln, über deren Entdeckung Alles entzückt war. Den Kö- nig der Flüsse nannt.man deshalb die Elster. Fast
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