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1. Das Mittelalter - S. 10

1910 - Leipzig [u.a.] : Kesselring
10 Ii. Die Germanen im Kampfe mit den Rmern. Arminius hatte von den Rmern die Kunst der Verstellung gelernt. Ganz unbefangen trat er vor Varns und brachte wichtige Botschaften von Augustus. Der Statthalter lie sich von ihm tuschen. In aller Stille bestimmte Arminias die Huptlinge vieler Gaue dazu, heimlich ihre Stammesgenossen zu sammeln, während Varns noch in seinem Lager an der Weser sa. Da erhielt der Rmer im Sommer des Jahres 9 nach Christus die Nachricht, da sich einige Stmme in den Gegenden emprt htten, die zwischen dem Lager . und dem Rheine wohnten. Er brach sogleich zur Unterdrckung des Ans-standes auf und marschierte mit dem gauzen Heere in Begleitung der Verschworenen ab. Unter dem Vorwande, sie wollten Hilfstruppen holen, verlieen ihn die Fürsten unterwegs. Bald erschienen sie wieder an der Spitze ihrer Leute, aber nicht als Mitkmpfer, sondern als Feinde. Der langgestreckte rmische Heereszug mit seinem Tro von Kaufleuten. Weibern und Kindern konnte sich auf den schlechten Wegen des Teutoburger Waldgebirges nur sehr langsam fortbewegen. Das war die gnstigste Gelegenheit zum Angriff. Pltzlich sahen sich die Rmer an verschiedenen Stellen zugleich angefallen. Ein Hagel von Pfeilen, Lanzen und Steinen berschttete sie; ans jeder Schlucht tauchten Scharen auf, hinter jedem Baume blitzten die Augen eines kampfesmutigen Mannes. Dazu go der Regen in Strmen und lie alles im Schlamm versinken; ein ungeheurer Sturm erschwerte durch umgeworfene Baumriesen jegliches Vorwrtsschreiten. Drei Tage kmpften die Rmer gegen die feindliche bermacht. Immer mehr schmolz ihre Zahl zusammen. Da sah schlielich Varus, da alles verloren war, und strzte sich in sein Schwert. Fast das ganze Heer wurde vernichtet; der Rest geriet in Gefangenschaft. Grausam war das Geschick der berlebenden. Die Befehlshaber schlachtete man den Gttern, die Priester wurden aufgehngt, die verhaten Richter sogar gekreuzigt oder sonst unter Martern hingerichtet; die brigen verteilte man als Sklaven. Freudenfeuer flammten auf den Bergen Germaniens. In Rom aber herrschte gewaltiger Schrecken. Kaiser Augustus soll in seiner Verzweiflung ausgerufen haben: Varus, Varus, gib mir meine Legionen wieder 1" Man glaubte in der ersten Bestrzung, die Germanen wrden in Italien einfallen und Rom angreifen. Aber denen war es nicht um die Eroberung eines fremden Landes zu tun. Nur die Heimat wollten sie befreien; deshalb zerstrten sie alle Zwing-brgen und Heerstraen der Rmer.
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