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1. Das Mittelalter - S. 25

1910 - Leipzig [u.a.] : Kesselring
Die geschichtliche Bedeutung der Vlkerwanderung. 25 13. Die geschichtliche Bedeutung der Vlkerwanderung. Mit den Langobarden war der letzte oft germanisch e Stamm in das w est-rmische Reich eingerckt. Alle Heerknigreiche auf rmischem Boden trugen bei ihrer Grndung germanische Eigenart, aber die ver-mochten sie nicht zu bewahren; vielmehr sind die Germanen in diesen Gebieten von den Romanen aufgesogen worden. Die katho-tische Religion zeigte sich bald strker als die arianische; nach und nach wurden die eingewanderten Stmme katholisch. Damit war das Haupthindernis fr die Verschmelzung hinweggerumt: die Ostgermanen gingen ganz im fremden Wesen auf. Fr das Germanentum bedeutet dieses Einrcken der Ostger-matten in das westrmische Reich einen gewaltigen Aderla. Vor der Vlkerwanderung lag die Ostgrenze des germani-schen Besitzes am Don, nachher an der Elbe und der Saale und am Bhmerwald. In die nunmehr verlassenen Gebiete aber rckten unmerklich slavische Völker nach. 14. Die germanische Heldensage. Im wilden, abenteuerreichen Zeitalter der Vlkerwanderung wuchs die germanische Heldensage empor. In einzelnen Liedern wurden damals die Taten der herrlichen Germanen-Helden gefeiert, und spter sind grere zusammenhngende Dichtungen daraus gebildet und aufgeschrieben worden, so das Nibelungen-lieb, das Gudrun lied, die zahlreichen Dietrichlieder. Deutlich tritt in der Sage die Gestalt des groen Ostgotenknigs hervor, wenn auch die von ihm erzhlten Taten nur zum Teil auf gefchicht-liche Ereignisse zurckzufhren sind, wie sein Aufenthalt bei den Hunnen, die Eroberung Italiens durch die Rabenschlacht, während andres ganz ins Land der Sage und des Mrchens gehrt; so Grim und Hilde, Sigenot, Ecke, König Lauriu. Auch der groe Hunnenknig Attila hat als Etzel seine Spur in der Sage hinterlassen, und auch zu seiner feindlichen Berhrung mit den Burgunden hat die Geschichte den Anla gegeben. Ehe nm-lich Attila nach Gallien zog, wurde zu Worms am Rhein ein Reich der Burgunden unter ihrem König Guuticar (Gunther) durch die Hunnen vernichtet. Auch fr den Streit der beiden Kniginnen im Nibelungenliede gab die Geschichte eine Grundlage in dem wilden Kampfe der frnkischen Kniginnen Fredegunde und Brunhilde. Fr Siegfried aber hat man kein geschichtliches Vorbild gefunden; seine Gestalt wurzelt wohl im Lande des Mythus und des Mrchens.
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