Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Westfalen - S. 18

1870 - Breslau : Hirt
18 Blicke in die Vergangenheit Westfalens. das bedrängte Heer an den Abhang des Waldgebirges zu jener Ebene. Aber hier ist die Hauptmacht der Deutschen versammelt, um den Feinden den Weg nach Aliso zu versperren. Hier zwischen den Quellen der Lippe und Ems, am Teut- und Falkberge, zwischen Wald und Sumpf kommt es zum letzten Kampfe; die zum Tode erschöpften Römer unterliegen 'dem allgemeinen Angriffe: sie gerathen in Unordnung, ihre Adler werden genommen, Varus, als er Alles verloren sieht, stürzt sich in sein Schwert; nur Wenige des stolzen Heeres erreichen die bergende Feste. 3. Die gefangenen Römer hatten ein trauriges Loos. Die er- bitterten Sieger kühlten an ihnen nach heidnischer Weise ihren Rache- durst. Die vornehmsten Hauptleute verbluteten an den Altären der Götter; die römischen Sachwalter, gegen die sich vorzüglich die Wuth der Deutschen kehrte, wurden unter grausamen Martern getödtet, des Varus Leichnam noch wurde zerfleischt und ihm der Kopf abgehauen, und mancher vornehme Römer mußte als leibeigner Hausknecht oder Viehhüter eines deutschen Bauern seine übrige Lebenszeit in den deut- schen Wäldern hinbringen. Jetzt machten sich die Sieger an die Zer- störung aller römischen Befestigungen zwischen Weser und Rhein; die Römer fürchteten, sie würden weiter in das römische Reich eindringen, ihr Kaiser Augustus zerriß bei der traurigen Nachricht sein Gewand und rief in übergroßem Schmerze aus: Varus, Varus, gieb mir meine Legionen wieder! — dem obersten Gotte Jupiter wurden neue Spiele gelobt, wenn der Staat errettet würde: aber die Deutschen dachten an keine Eroberung; sie kehrten, nachdem sie die Freiheit errungen, ruhig an ihren häuslichen Herd zurück. 8. Held Wirking und die Zachsenkriege Larl's des Großen, oder: Wie die Sachsen ;um Christcnthume liekchrt wurden. (772—803.) 1. In den Zeiten der Hermannsschlacht zerfiel das große Volk der Germanen, unserer deutschen Vorfahren, in eine Menge einzelner Volksstämme. Als Bewohner unsers Westfalenlandes sind unter ihnen besonders die Brukterer zwischen Lippe und Ruhr, die Sigam- brer im Sauerlande und die Marsen im östlichen Theile des Landes zu nennen. Diese Völker finden sich aber später unter ihren beson- deren Namen nicht mehr; es erscheinen dagegen im dritten Jahr- hundert nach Christi Geburt unsere deutschen Vorfahren in großen Völkervereinen. Am ganzen Rheinufer entlang wohnt das mächtige und bewegliche Frankenvolk, neben ihm nach Osten der tapfere und tüchtige Völkerbund der Sachsen, und zwar von der Lippe bis zur Weser die Westfalen, zu beiden Seiten der Weser die Engern und weiter gen Osten bis zur Elbe die Ostfalen. Während die meisten
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer