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1. Westfalen - S. 22

1870 - Breslau : Hirt
22 Bücke in die Vergangenheit Westfalens. leben fort.) Da er sich in seinem Bekchrnngswerke fortwährend durch heidnische Sachsen und Friesen gehindert sah, so ging er an die Aus- führung eines früheren Planes, ein großes Kloster als Pflanzschule würdiger Missionspriester zu stiften. Auf gesichertem fränkischen Bo- den, jedoch in der Nähe Sachsens und Frieslands, legte er den Grund zu der Abtei Werden, wozu er seine väterlichen Erbgüter hergab und reiche Schenkungen erlangte. Immer aber kehrte er zur Ruhe und Sammlung von seinen ermüdenden Misstonsreisen nach Werden zurück, wo er eine Pflanzschule hoffnungsvoller Glaubensboten hatte. Im Frühlinge des Jahres 809 nahm er den Wanderstab wieder in die Hand, obgleich er wohl der Ruhe bedurft hätte. In der Nähe von Münster verkündigte er am Tage des Herrn noch in Coesfeld und Nachmittag in Billerbeck das Evangelium. Da brach die schwache Hülle unter der Arbeitslast zusammen. Der Herr rief den treuen Arbeiter in der folgenden Nacht in seinem 65. Lebensjahre aus der unruhvollen Arbeit ab und führte ihn ein zur ewigen Ruhe. Seine sterbliche Hülle wurde in der von ihm erbauten Kirche zu Werden bestattet. 2. Paderborn, Minden und Corvey. Schon 777, als Karl die Häupter der Sachsen an den Quellen der Pader versammelte, gründete er als ältesten Sitz des Christenthums in den sächsischen Gauen die Kirche zu Paderborn, aber erst 795 errichtete er in Pa- derborn ein Bisthum und baute einen großen und herrlichen Dom. Im 13. und 14. Jahrhundert wurden die Bischöfe von Paderborn Landesherren in ihren Sprengeln. Ihre Residenz war zu Neuhaus am Zusammenfluß der Pader und Lippe. Seit der Reformation haben sich besonders die Bischöfe aus der Familie der Grafen von Fürstenberg ausgezeichnet. Sie hatten alle eine große Neigung für das Schulwesen und sorgten väterlich für guten Unterricht in ihrem Lande. Minden und Corvey gehören zu den von den Franken am weitesten nach Osten vorgeschobenen geistlichen Festungen gegen das Heidenthum. Minden ist auch eine der Bisthumsstiftungen Karl's des Großen. Der Dom soll gegründet sein an der Stelle, an wel- cher ein Schloß des alten Sachsenherzogs Wittekind stand. Merk- würdiger ist das Kloster Corvey. Es ist die verdienstreichste und glänzendste Stätte in Norddeutschland, von welcher aus christliche Bildung und Gesittung weithin ausstrahlte. Es ist eine Colonie des französischen Benediktinerklvsters Corbeja. Eine Ansiedlung der Mönche tief im Sollinger Walde war mißlungen. Da wies Kaiser Ludwig der Fromme, Karl's des Großen Sohn, den Brüdern eine beffere Stelle auf seinem von der Weser umströmten, in schönster Gegend liegenden Hofe zu Huxori an. Der erste Bau war 822 vollendet, und nun stiegen die Brüder in feierlichem Zuge aus den Schluchten des Waldgebirges herab, an der Spitze der greise Abt Adelhard. Der Zug wurde umdrängt von Schaaren wilder Sachsen, die neu- gierig herbeigeströmt waren und die frommen Mönche mit scheuen
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