Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Geographie und Geschichte sämmtlicher Provinzen des Preußischen Staats - S. 19

1858 - Breslau : Hirt
Otto von Bamberz, der Aposici der Pomtnern. 19 der Vielweiberei, und Otto konnte hier in der Nähe des jetzigen Domes den Grund zur ersten Kirche für Pommern legen. Mit der besten Zuversicht verließ er nach vierzig Tagen seine zweite Gemeinde und zog nach Julin (W oll in). Von hier aber mußte er für jetzt unverrichteter Sache nach Stettin, der vornehmsten Stadt des Lan- des, fahren; kaum war er dem Märtyrertode entgangen. Auch die Stettiner zeigten sich anfangs feindselig. Doch Otto's glühender Eifer erkaltete nicht. Häufig zeigte er sich im Priesterschmuck und mit dem Kruzifix auf dem volksbelebten Markte, predigte dort das Wort vom Kreuze, gewann auch die Herzen durch seine ehrfurchtgebietende Persönlichkeit und durch barmherzige Werke, und unterwies besonders die Jugend, die sich gern um den freundlichen, hohen Mann sammelte. Und als er nach fünfmonatlichem Aufenthalte Stettin verließ, waren die heidnischen Tempel, Bildsäulen und Gesellschaftshäuser zerstört, die Mehrzahl der Einwohner getauft, zwei Kirchen gegründet und mit Priestern versehen. Jetzt nahmen ihn die Wolliner mit willigerem Herzen auf, so daß er hier die Erbauung zweier Kirchen anordnen, ja den Gedanken fassen konnte, daselbst einen Bischof einzusetzen. Nach- dem er nun noch zu Gollnow, Belgard, Naugard, Colberg des Herrn Wort verkündigt und christliche Kirchen gegründet' hat, macht er eine Besuchsreise in den neuen Gemeinden, empfiehlt sie sammt ihren Hirten der gnädigen Obhut des Herrn und gelangt im März 1125 wieder glücklich in Bamberg an, wo er mit Freuden und hohen Ehren empfangen wird. 4. Um seine jungen pommerschen Gemeinden zu befestigen und die Abgefallenen zum Gehorsam Christi zurückzuführen, brach Otto im März 1128 zum zweiten Male gen Pommern auf. Zum Pfingst- feste finden wir ihn auf dem Landtage zu Usedom. Dort bewegt er die Landstände, daß sie die freie Verkündigung des Christenthums in ganz Pomgxern bewilligen. Nach einem mißglückten Versuch, das Evangelium auch zu den wilden Ranen aus der Insel Rügen zu tragen, vertheilte Otto seine geistlichen Begleiter nach De mm in und andere Orte, er selbst aber ging nach dem abtrünnigen Stettin. Dort hatten die Neubekehrten in ihres Herzens Angst und Verkehrt- heit gemeint, es sei das Beste, wenn sie neben dem mächtigen Christen- gotte doch auch ihre alten Götter noch verehrten, damit sie ja nicht in Zorn gerathen möchten. Ohne Furcht vor dem Mordgeschrei der Bethörten in der Stadt zog er mit Kreuzen und wehenden Fahnen in ein Kirchlein vor der Stadt, und als die Wüthenden das Gottes- haus zu stürmen begannen, entwaffnete er sie durch fromme Gesänge, mit denen er ergebungsvoll dem ersehnten Märtyrertode entgegenging. Am nächsten Sonntage wagte er sich sogar in die Stadt. Da stürmte ein Heidenpriester, wohlgenährt und hoch von Gestalt, mit einer Rotte Bewaffneter die Bühne, auf welcher der Bischof stand. Aber die Furcht des Gewissens lähmte ihren Arm, und wie angedonnert wagten sie sich nicht an den Geweihten des Herrn. Da pries Otto die
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer