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1. Geographie und Geschichte sämmtlicher Provinzen des Preußischen Staats - S. 26

1858 - Breslau : Hirt
26 Blicke in die Vergangenheit Pommerns. faßten die beiden Fürsten, die Herzöge Philipp I. von Pommern- Wolgast und Barnim Ix. von Pommern-Stettin den Entschluß, im Jahre 1534 den 13. Dezember aus einem Landtage zu Treptow an der Rega die Abgeordneten der Städte mit ihren Predigern, die Aebte und die vornehmsten Adligen zu versammeln. Dort sollte eine Reformation der pommerschen Kirche nach dem Vorbilde der sächsischen zu Stande gebracht werden. Zur obersten Leitung dieses schwierigen Geschäfts nun wurde der Dr. Pommer aus Wittenberg berufen, zur Freude aller lutherisch Gesinnten. Wohl erhub sich mancher Wider- spruch von den katholischen Kirchenhäuptern, vom Adel, selbst von den Städten, besonders wegen des Kirchengutes, aber die Fürsten mit ihren Rächen setzten es doch durch, daß die Benutzung der geistlichen Güter, namentlich der Klöster, nach dem Aussterben der damaligen Inhaber der geschickten Verwaltung der fürstlichen Räthe, die Ein- richtung des Kirchenwesens einer besonders dazu verordneten geist- lichen Kommission übergeben wurde. Das Evangelium ward frei, Schulen erblühten überall in den Städten, Hospitäler und die Landes- universität zu Greifswalde wurden mit Gütern ausgestattet: das war die Hauptsache; wenn auch noch Manches blieb, was an die katholische Zeit erinnerte. Fürsten und Obrigkeiten erhielten einen Zuwachs an Macht, Ansehen und Einkünften. Die Klöster wurden allmählich leer, und der Gottesdienst erhielt eine würdigere Gestalt. Bugen- hagen arbeitete die pommersche Kirchenordnung aus und führte sie überall, mit Ausnahme Stralsund's, durch eine allgemeine Kirchen- visitation in den pommerschen Gemeinden ein (1535). 3. Pommersche Städtegcschichtcn. Zur Zeit, als die Hansa blühte, ein Bund deutscher und slavi- scher Handelsstädte an den Ufern der Nord- und Ostsee, gelangten auch nicht wenige pommersche Städte zu Reichthum, Macht und Ansehen. Ihre Bürger zeichneten sich aus durch Mannhaftigkeit und Tapferkeit, und in den verschiedensten Zeiten haben sie in heißen Käm- pfen die deutschen Ostseeländer vor der Herrschaft fremder Fürsten, namentlich der Dänenkönige, bewahrt. Besonders leuchten Stral- sund, Stettin (siehe Lesebuch Theil Iii, Seite 269) und Colberg hervor. 1. Zu Anfang des 14. Jahrhunderts standen die Stralsunder unter der Oberhoheit eines dänischen Lehnsmannes, des Fürsten Witz- laf von Rügen. Auf des Dänenkönigs Erich Befehl mußte dieser Stralsund's Rechte und Freiheiten kränken, damit die Stralsunder dem Könige Veranlassung geben möchten, gegen sie zu ziehen. Das geschah 1315. Da erhub sich ein gewaltiger Kampf. König Erich sammt russischen und polnischen Fürsten, der Herzog von Mecklen- burg, von Sachsen-Lauenburg, viele Grafen und Herren, die Norweger, Schweden und Holsteiner schlossen einen furchtbaren
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