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1. Geographie und Geschichte sämmtlicher Provinzen des Preußischen Staats - S. 18

1858 - Breslau : Hirt
18 Blicke in die Vergangenheit Schlesiens. Polen je besessen, machte große Eroberungen und gründete überall Bisthümer; auch Krakau und Breslau (1052) erhielten Bischöfe. Sie wurden dem Erzbischof zu Gnesen untergeben. Es ist natür- lich, daß die rohen Heiden nicht sofort ftomme Christen wurden. Die Mönche, welche in's Land kamen, um die Neubekehrten zu be- lehren, mußten erst allmählich die polnische Sprache erlernen, und es gelang ihnen nicht, alle Erinnerungen an die früheren heidnischen Götter zu verbannen. Man mußte sich begnügen, wenn immer mehr der heidnischen Slaven sich taufen ließen, wenn sie die Fasten hiel- ten, das Zeichen des Kreuzes zu machen verstanden, das Glaubens- bekenntniß und einige christliche Gebete lernten. 2. Nach Boleslaus' Tode gerieth das Land in grenzenlose Ver- wirrung. Die Adligen kämpften gegen die Fürsten, die gedrückten Bauern gegen die Edelleute. Bischöfe und Geistliche wurden ermor- det und vertrieben, Kirchen und Klöster verbrannt. Das Christen- thum verschwand fast völlig. Breslau wurde von den Böhmen ero- bert, der Bischof flüchtete. Die Böhmen zerstörten auch die Burg Wartha und erbauten dagegen auf einem Felsen an der Neiße die Burg Kamenz, wo heut das prächtige Schloß der Prinzessin der Niederlande steht. Unaufhörliche Kämpfe, theils zwischen den fürst- lichen Brüdern und Verwandten im polnischen Reiche selber, theils mit den deutschen Kaisern und den Böhmen stürzten Schlesien in's Elend. Doch inmitten der Stürme und nach jener großen Nieder- lage wurde die christliche Kirche immer fester gegründet. Neue Kir- chen und Klöster wurden gestiftet, und unter den Wohlthätern der Kirche wird in dieser Beziehung besonders Peter Wlast genannt. Der war ein reicher Mann und am Hofe Herzog Boleslaus Iii. hoch angesehen. Er stiftete um's Jahr 1100 ein Kloster auf dem ihm gehörigen Zobtenberge. Aber nach einer Reihe von Jahren konnten die Mönche das rauhe Klima auf dem Berge nicht ertragen. Da- her wurde das Kloster in die Vorstadt nach Breslau auf die Sand- insel verlegt und hieß daher Sandstift. Noch viele andere Kirchen soll Peter Wlast in verschiedenen Gegenden Schlesiens erbaut haben. Im nächsten Jahrhundert entstanden auch die Klöster Leubus, Treb- nitz, Heinrichau, Grüssau und Kamenz. Sie wurden allermeist von Fürsten gegründet, sehr reichlich begabt und mit Cisterziensermönchen aus Deutschland besetzt. Schlesien unter unabhängigen Herzogen. (Von 1163—1335.) 3. Heinrich I. und die heilige Hedwig. 1. Der Großfürst Boleslaus Iv. von Polen überließ im Jahre 1163 Schlesien an seine drei Neffen. Diese machten sich mit Hilfe der Deutschen von dem polnischen Großfürsten unabhängig, und nach mancherlei Kämpfen der schlesischen Fürsten unter sich kam es dahin,
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