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1. Geographie und Geschichte sämmtlicher Provinzen des Preußischen Staats - S. 19

1858 - Breslau : Hirt
Die Hermannsschlacht. — Wie die Sachsen zum Christenthume bekehrt wurden. 19 Deutschen versammelt, um den Feinden den Weg nach Aliso zu ver- sperren. Hier zwischen den Quellen der Lippe und Ems, am Teut- und Falkberge, zwischen Wald und Sumpf kommt cs zum letzten Kampfe; die zum Tode erschöpften Römer unterliegen dem allge- meinen Angriffe: sie gerathen in Unordnung, ihre Adler werden ge- nommen, Varus, als er Alles verloren sieht, stürzt sich in sein Schwert; nur Wenige des stolzen Heeres erreichen die bergende Feste. 3. Die gefangenen Römer hatten ein trauriges Loos. Die er- bitterten Sieger kühlten an ihnen nach heidnischer Weise ihren Rache- durst. Die vornehmsten Hauptleute verbluteten an den Altären der Götter; die römischen Sachwalter, gegen die sich vorzüglich die Wuth der Deutschen kehrte, wurden unter grausamen Martern getödtet, des Varus Leichnam noch wurde zerfleischt und ihm der Kopf abge- hauen, und mancher vornehme Römer mußte als leibeigner Haus- knecht oder Viehhüter eines deutschen Bauern seine übrige Lebenszeit in den deutschen Wäldern hinbringen. Jetzt machten sich die Sieger an die Zerstörung aller römischen Befestigungen zwischen Weser und Rhein; die Römer fürchteten, sie würden weiter in das römische Reich eindringen, ihr Kaiser Augustus zerriß bei der traurigen Nach- richt sein Gewand und rief in übergroßem Schmerze aus: Varus, Varus, gieb mir meine Legionen wieder! — dem obersten Gotte Jupiter wurden neue Spiele gelobt, wenn der Staat errettet würde: aber die Deutschen dachten an keine Eroberung; sie kehrten, nach- dem sie die Freiheit errungen, ruhig an ihren häuslichen Herd zurück. 2. Held Wieking und die Sachsenkriege Karl's des Großen, Wie die Sachsen jum Christenthume bekehrt wurden. (772—803., 1. In den Zeiten der Hermannsschlacht zerfiel das große Volk der Germanen, unserer deutschen Vorfahren, in eine Menge einzelner Volksstämme. Als Bewohner unsers Mestphalenlandes sind unter ihnen besonders die Brukterer zwischen Lippe und Ruhr, die Si- gambrer im Sauerlande und die Marsen im östlichen Theile des Landes zu nennen. Diese Völker finden sich aber später unter ihren besonderen Namen nicht mehr, es erscheinen dagegen im dritten Jahr- hundert nach Christi Geburt unsere deutschen Vorfahren in großen Völkervereinen. Am ganzen Rheinufer entlang wohnt das mächtige und bewegliche Frankenvolk, neben ihm nach Osten der tapfere und tüchtige Völkerbund der Sachsen, und zwar von der Lippe bis zur Weser die Westphalen, zu beiden Seiten der Weser die Engern und weiter gen Osten bis zur Elbe die Ostphalen. Während die meisten deutschen Völker in der Zeit vom vierten Jahrhundert an bis in das sechste hinein in der großen Völkerwanderung ihre Wohnsitze verließen und meist nach Südwesten in das große Römerreich ein- drangen und es nach und nach auflösten, behielten die Sachsen ihre 2*
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