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1. Geographie und Geschichte sämmtlicher Provinzen des Preußischen Staats - S. 2

1858 - Breslau : Hirt
2 Wie es in der Rheinprovinz ausfieht. die südlichste Grenzstadt ist. Von der Nahe nach Norden hin bis zur viel gekrümmten Mosel lagert sich der Hunds rück mit feinen, hohen, steinichten und wenig ergiebigen Flächen; von der Mosel aber nach Norden hin liegt der rauheste und ödeste Theil unserer Provinz; es ist das Hochland der Eisel mit ihren schwarzen Basalt- und Lavakegeln; das war ehedem eine Gegend voller feuerspeienden Berge, die heute noch die Spuren ihrer furchtbaren Zerstörung in den Schlacken und den mit Wasser ausgefüllten Kesseln, welche Maare heißen, zeigen. Noch verlassener und ärmer ist die hohe Veen, eine moorige, sumpfige Hochebene westlich und nördlich von der Eifel. Von Aachen und Jülich an beginnt die fruchtbare Ebene mit Korn-, Weizen- und Flachsfeldern und saftigen grünen Wiesen. Der westliche Theil unserer Provinz grenzt an Frankreich, Luxemburg und Belgien. Auf dem Hundsrück liegen zwei kleine Ländchen, von denen das eine fast umschlossen ist von preußi- schem Gebiete; es heißt das Fürstenthum Birkenfeld und gehört dem Großherzog von Oldenburg; das andere gehört zu Hessen- Homburg. Die östliche Seite der Provinz grenzt an Nassau und Westph alen. Auch sie ist gebirgig. Der lieblichste Theil ist das Siebengebirge oberhalb Bo.nn und der bevölkertste und gewerb- reichste das Wupperthal und das Ruhrgebiet. Wo nicht die goldenen Saaten und der berühmte Wein Segen und Wohlstand verbreiten, da hat der gewerbliche Fleiß seine Fabriken, Eisenhütten und Hammerwerke aufgebaut und der Handel seine Speicher gefüllt. An wohlthätigen Anstalten ist unsere Provinz reich. In Sieg- burg ist eine Provinzial-Jrrenanstalt; in Elb erfeld und B armen unterhalten die christlichen Kaufleute und andere Freunde des Evan- geliums ein Missionshaus, eine bergische Bibelgesellschaft und einen Verein zur Verbreitung kleiner christlicher Schriften (Traktate). In Düsselthal ist ein großes evangelisches Rettungshaus, und in Kaiserswerth, wo alljährlich der christliche Kalender gedruckt wird, blüht das Diakonissenhaus mit seinen wohlthätigen Anstalten. An der Lahn liegt noch ein kleines Gebiet, was auch mit zur Rheinprovinz und zwar zum Regierungsbezirke Coblenz gehört, obgleich es rings von fremden Besitzungen umgeben ist; es ist der Kreis Wetzlar; die Stadt war ehedem berühmt als Sitz des höch- sten Gerichts im deutschen Reiche, des Reichskammergerichtes. Die Provinz besteht erst seit 1815 und ist von dem Könige von Preußen durch die blutigen Opfer des Befreiungskrieges erworben, aber das Herzogthum Cleve hat schon seit 1609 dem Hause Bran- denburg gehört, und hundert Jahre später kam auch das Fürstenthum Mörs und Obergeldern an Preußen. Mit diesen alten Be- sitzungen wurden die Herzogthümer Berg und Jülich, die Erz- bisthumer Cöln und Trier, die Reichsstädte Cöln, Aachen und Wetzlar und die Gebiete vieler Reichsfürsten vereinigt, so daß die
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