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1. Geographie und Geschichte sämmtlicher Provinzen des Preußischen Staats - S. 31

1858 - Breslau : Hirt
Preußen unter Kurfürsten und Königen aus dem Hause der brandcnburgischen Hohenzollern. 31 ab. So entstand bald eine blühende Landschaft, wo vorher, nament- lich in Folge der furchtbaren Pest, eine Wüste gewesen war. Ii. Preußische Erinnerungeil aus neuerer Zeit. (1807 und 8.) 1. Eylau. In den unglücklichen Jahren 1806 und 7, als Napoleon Preußens Macht brach, fehlte es doch auch nicht an herr- lichen Beweisen preußischer Treue und Tapferkeit. Besonders glänzt in dieser trüben Zeit die preußische Tapferkeit an den Tagen der Schlacht bei Preußisch-Eylau. Es war am 7. Februar 1807, als der blutige Kampf begann. Vom schneidend kalten Wintersturm um- heult, während häufiges Schneegestöber die Lust verdunkelte, kämpften Russen und Franzosen hier gegeneinander mit wüthendster Tapferkeit. Noch in der Nacht wurde in den Straßen Eylau's mörderisch ge- fochten. Schon lagen Tausende theils todt, theils mit klaffenden Wunden in der kalten Winternacht auf der hartgestornen Erde, und rings war der Schnee mit Blut geröthet; aber es war nichts ent- schieden. Mit der Morgendämmerung des 8. Februar begann der Kampf von Neuem. Napoleon zu Pferde nahm seinen Platz auf dem Kirchhofe der Stadt Eylau und kommandirte von der Anhöhe, auf der er liegt, seine weit ausgebreiteten Truppen. Wiederum war dichtes Schneegestöber den ganzen Tag. Ihm gegenüber befehligte Bennigsen die Russen. Vergeblich stürmten die Franzosen heran; von dem mörderischen Feuer der Russen wurden sie niedergeschmettert. Endlich zur Mittagszeit müssen die Russen den wüthenden Anfällen der Franzosen weichen. Nun aber erscheint das kleine Corps der Preußen unter General von Lestocq. Verbunden mit den Russen, treiben sie durch ihre heldenmüthige Tapferkeit den Feind vor sich her. Doch mit eintretender Dunkelheit sind beide Theile aufs Aeußerste er- schöpft, und der Sieg bleibt unentschieden. Napoleon aber hatte mit Schrecken und Besorgniß die Tapferkeit des kleinen Preußenhäufleins empfunden. Tausende von Sterbenden und Verwundeten deckten das Schneefeld; überall sah man Versprengte, und die noch in Reih' und Glied standen, waren durch Kämpfe, Nachtmärsche, Entbehrungen und Frost bis zum Hinsinken abgemattet. So geschah es, daß die preu- ßische Tapferkeit und die russische Hilfe in diesen Tagen Preußens Unglück nicht wenden konnten. Aber unvergessen soll uns Lestocq's kleine Schaar bleiben; darum ist dem Andenken derselben und ihrer blutigen Schlachtarbeit bei Eylau auf dem Schlachtfelde ein schönes Denkmal gesetzt worden, welches unter huldvoller Theilnahme Sr. Majestät Friedrich Wilhelm Iv. im Jahre 1857 feierlich enthüllt und eingeweiht wurde. 2. Friedrich Wilhelm Iii. und Luise während der Unglückszeit in Preußen. König und Königin saßen an der äußersten Grenze ihres Reichs in Memel. Hier lebten sie wie schlichte Bürgersleute, sie hatten an baarem Gelde nur das Nothwendigste. Oft ging das demüthige und doch königliche Paar durch die Straßen
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