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1. Geographie und Geschichte sämmtlicher Provinzen des Preußischen Staats - S. 4

1858 - Breslau : Hirt
4 Wir «s in dn Provinz Posrn aussieht. Die Bewohner des Großherzogthums waren ursprünglich nur Polen, aber jetzt sind der dritte Theil Deutsche; diese bilden in den westlichen Gegenden sogar die überwiegende Zahl, während im öst- lichen Theile mehr Polen wohnen. An Gewerbthätigkeit und Fabriken fehlt es noch in den meisten Gegenden; nur in den südlichen an Schlesien grenzenden Gegenden, bei Fraustadt, Lissa und Rawicz, findet man größeren Gewerb- fieiß, besonders nähren sich Viele von der Tuchmacherei. Die Provinz ist 536 Ouadratmeilen groß und hat 1,380,000 Einwohner; sie besteht aus den Regierungsbezirken Posen und Brvmberg. In der Hauptstadt Posen wohnen die höchsten Behörden der Provinz: 1. der Oberpräsident, welchem die Leitung des Landes, die Aufrechthaltung der Ruhe, die Ausführung der Gesetze, die Wohlfahrt und Sicherheit der Bewohner von Sr. Majestät anver- traut ist. Unter ihm stehen die beiden Regierungen zu Posen und Bromberg mit den Präsidenten, Rüthen und Unterbeamten. 2. Der General-Superintendent leitet die kirchlichen Angelegenheiten und steht an der Spitze des Consistoriums, welches die Aufsicht über die Geist- lichen, die kirchlichen Gemeinden, den Gottesdiest, christl. Lehre und Leben führt. 3. Der commandirende General hat den Oberbefehl über das 5. Armeecorps (spr. Kohr), welchem in unserer Provinz und in Niederschlesien seine Standquartiere angewiesen sind. 2. Dir Warthr. 1. Von der Quelle bis Posen. Die Warthe entsteht aus der Vereinigung zweier Arme. Der Hauptarm ist der östliche; er entspringt nördlich von Krakau im Königreiche Polen. Der west- liche Arm, die Lies- oder Liczwarthe genannt, entspringt auf der oberschlesischen Hochebene, östlich von Lublinitz, bildet eine Strecke die Grenze zwischen Schlesien und Polen, tritt dann in letzteres ganz über und vereinigt sich mit dem östlichen Arme, an welchem der berühmteste Wallfahrtsort des Königreiches, Czensto- chau, mit dem Kloster auf dem Clarenberge liegt. Die Warthe fließt eine Strecke noch in nördlicher Richtung zwischen niedrigen, zum Theil sumpfigen Ufern. Bei Konin wird sie für größere Fahrzeuge schiffbar; bei ihrer Vereinigung mit der Prosna tritt sie in unsere Provinz über; sie ist bereits 250 Fuß breit. Die Prosna entspringt in Schlesien bei dem Städtchen Ro- senberg und scheidet von da an, wo sie in unsre Provinz kommt, unser Land von Polen. Nur bei Kali sch, wo sie vorüberfließt, tritt ihr Lauf einige Meilen von der Grenze zurück. Im Frühjahr und Herbste pflegt sie stark anzuschwellen und über die meist niedri- gen Ufer hinauszutreten. Wo sie in die Warthe mündet, ist sie 100 Fuß breit, Schiffe trägt sie jedoch nicht, sondern nur Flöße von
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