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1. Die Erde und ihre Bewohner in ihrer gegenseitigen Einwirkung aufeinander - S. 71

1847 - Elberfeld Meurs : Rhein. Schulbuchh.
71 Das Chinesische Reich. 1. Das ei g en tli ch e China wird in N. durch eine 275 M. lange, 25' hohe und 20' dicke Mauer begränzt, die durch die tiefsten Thal er und über die höchsten Berge fuhrt. An vielen Stellen dieser Mauer sind Thürme, und Soldaten ■wohnen darin, und müssen die räuberischen Grenzvölker vom Einbrüche in das „himmlische Reich“ zurückhalten. China ist ein sehr fruchtbares Land und erzeugt viel Reis und Thee. Reis ist das Ilauptnahrungsmittel der Chinesen, wie hei uns etwa das Korn. Und Thee, — nun, wer kennte den wohl nicht! Es ist das aber nicht solcher Thee, wie ihn der Doc- tor verschreibt, und den man nur trinkt, wenn man krank ist, — nein, es ist ein anderer Thee, den viele, viele Leute in Europa gerne und in Menge trinken, und der den Magen schwächt, — noch mehr beinahe, wie der Kaffee. — Der ebenere Th eil des chinesischen Landes ist nach allen Seiten von Kanälen durchschnitten, und diese sind fortwährend, wie die Flüsse, voller Schiffe und Häuser. — Voller Häuser? Ja wohl, voller Häuser. Da das Land so erstaunlich voller Menschen ist, so sind auch natürlich die Bauplätze ausserordentlich theuer. Darum hauen sich viele Chinesen Flösse auf’s Wasser und Häu- ser darauf. Man findet auf die Weise ganze schwimmende Dörfer. Ist das aber nicht gefährlich? Können da nicht we- nigstens die armen Kinder leicht ertrinken? O nein, die schwimmen im Wasser herum, wie die Frösche, und ehe sie das können, bindet man ihnen leere Kalebasen (holzige Kür- bisse) an den Hals. Und vielen Eltern, sollte man’s wohl glauben!? — mag es sehr erwünscht sein, wenn eins ihrer Kinder ertrinkt. Werfen doch gar Manche von ihnen absicht- lich die armen Würmer in s Wasser, um ihrer nur los zu wer- den. Das chinesische Gesetz verbietet und bestraft streng sol- . eben gräulichen Mord, ohschon es den armen Eltern wohl blutsauer werden mag, ihre Kinder zu ernähren. — Habt Ihr wohl schon Chinesen abgebildet gesehen? Nun dann werden Euch ohnfehlbar ihr spitzer Kopf, ihre schieiliegenden Katzen- augen , ihr langer Zopf und ihr grosser Hut besonders aufgefallen sein. Kleine Fasse gelten bei ihnen für eine be- sondere Schönheit. Darum werden dieselben den Mädchen von Kind auf fortwährend dermassen zusammengepresst, dass sie nimmer grösser werden, als die 10jährigen bei uns. Darum wakkeln die armen chinesischen Frauen aber auch so sehr und können nicht sicher und nicht weit gehen.
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