Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Allgemeine Erdbeschreibung oder Lehrbuch der mathematischen und physikalischen und Einleitung zur politischen Geographie - S. 111

1837 - Sondershausen : Eupel
Ili Zweites Kapitel: Vom Wasser. auch das geschmolzene Eis aus dem Meere ein süßes, trinkbares Wasser. In der Regel ist das Meerwasser in der Tiefe salziger, als an der Oberfläche, indem das zuströmende süße Wasser der Flüsse specifisch leichter ist, als das Meerwasser, und daher auf der Oberfläche schwimmt; doch hat man es in einzelnen Gegen- den auch umgekehrt gefunden, und diese Erscheinung durch Quel- len von lüßem Wasser auf dem Grunde des Meeres erklärt. Übrigens dient diese Eigenschaft des Meerwassers, die ihm wahr- scheinlich ursprünglich mitgetheilt ist, dazu, ihm eine große Schwere zu geben, welche es fähig macht, schwerere Lasten zu tragen, als da§ süße Wasser. Wenn daher Schiffe aus Flüssen ins Meer kommen, so werden sie gehoben, und können weit stärkere Ladungen einnehmen, als zuvor. Fälschlich glaubte man sonst, daß das Meerwasser, seines Salzes wegen, nicht in T^áuínip übergehe; aber das Gefrieren desselben wird durch den Salz- gehalt erschwert, so daß die offene See nur bei einer Kälte von 280 mjf Ejg bedeckt wird. An den Küsten und in der Ostsee, wie in eingeschlossenen Meeren überhaupt, sind schon L0 Kalte hinreichend, um Eis zu erzeugen. Woher der ekelhaft bittere Geschmack des Meer- wassers rühre, ist noch nicht ermittelt. Man hat diese Ei- genschaft desselben aus der Vermischung mit verschiedenen Salz- arten erklärt; allein die Sache scheint doch einen anderen Grund zu.haben, indem in der Tiefe der Salzgehalt immer mehr zu-, die Bitterkeit dagegen abnjmmt. Wahrscheinlich rührt die letz- tere Eigenschaft von der unzählbaren Menge von Geschöpfen her, die im Meere leben, sterben und verfaulen, und das Wasser des- selben ungenießbar machen. Die Farbe des Meerwassers ist verschieden. In geringerer Menge, z. B. mit einem Glase geschöpft, ist es voll- kommen durchsichtig und farblos; in seiner Masse hingegen hat es eine eigenthümliche, blaulichgrüne Farbe, welche man Meer- grün nennt, und die von dem Widerscheine des Himmels her- rühren soll. Auf der Höhe ist diese Farbe dunkler, und gegen die Küsten hm, wo die Tiefe abnimmt, heller. Einigen Gegen- den des Meeres ist sedoch eine besondere Farbe eigeuthümlich. Merkwürdig ist insbesondere der hohe Grad von Durchsich- tigkeit des Meerwassers, vermöge deren man in manchen Ge- genden, z. B. bei den westindischen Inseln, die kleinsten Gegen- stände auf dem Meeresboden erkennt.
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer