1837 -
Sondershausen
: Eupel
- Autor: Günther, Friedrich August
- Hrsg.: ,
- Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrerbuch
- Schultypen (WdK): Lehrerseminar
- Schultypen Allgemein (WdK): Lehrerbildungsanstalten
- Bildungsstufen (OPAC): Lehrerbildungseinrichtungen
- Schulformen (OPAC): Lehrerseminar
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): Jungen
112 Zweiter Abschnitt: Physikalische Geographie.
§. 52. Der Meeresgrund.
Der Grund oder Boden des Meeres besteht, wie das feste
Land, von welchem es eine nur tiefer gelegene Fortsetzung bildet,
aus Erhöhungen und Vertiefungen. Die Erhöhungen auf dem
Grunde des Meeres werden, wenn sie bis nahe an den Wasserspie-
gel emporragen, Untiefen oder Sandbänke genannt, die sich
oft Meilen weit erstrecken, und den Schiffen sehr gefährlich sind.
Sind sie mit Korallengehäusen, Muscheln rc. bedeckt, so nennt
man sie Korallenriffe und Austerbänke. Dünen sind
Sandhügel, welche vom Winde und Meere an dem Ufer eines
Landes aufgehäuft sind, und dasselbe gegen das Eindringen
des Wassers schützen. Werden solche Sandstrecken nur von der
Fluth bedeckt, bei der Ebbe aber entblößt, so nennt man sie
Watten. Inseln *) sind die über die Meeressiäche sich er-
hebenden Gipfel der auf dem Meeresboden befindlichen Gebirge.
Klippen nennt man die über das Wasser emporragenden Fel-
senzacken, und eine zusammenhängende Reihe derselben wird mit
dem Namen Scheeren oder Riffe bezeichnet. Eine Halb-
insel wird ein aus dem Meere hervorragendes Gebirge genannt,
welches auf einer Seite mit dem festen Lande zusammenhängt,
und ein Vorgebirge oder Cap ist einein das Meer hinaus-
ragende Spitze des festen Landes, besonders wenn sie von Fel-
sen oder Bergen gebildet wird. Ein langer und schmaler Strei-
fen Landes, welcher sich in das Meer erstreckt, wird eine Zunge,
Erdzunge oder Nehrung, und wenn derselbe zwei größere
Continente mit einander verbindet, eine Landenge oder ein
Isthmus genannt.
§. 53. Das Leuchten des Meeres.
Das Meer bietet bisweilen eine merkwürdige und über alle
Beschreibung herrliche Erscheinung dar, indem das Wasser des-
selben an einzelnen Stellen, besonders zur Nachtzeit, leuchtet.
Aus der verschiedenen Beschaffenheit dieses Leuchtens schließt man
auf eine mehrfache Ursache, und unterscheidet besonders dreierlei
Arten desselben. Die erste Art dieses Leuchtens besteht darin,
daß das schnellsegelnde Schiss in der von demselben durchschnit-
tenen Wasserfurche einen, leuchtenden Strahl zurückläßt, welcher
*) Die von Flüssen gebildeten Inseln werden in manchen Gegenden
Werder genannt.