1837 -
Sondershausen
: Eupel
- Autor: Günther, Friedrich August
- Hrsg.: ,
- Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrerbuch
- Schultypen (WdK): Lehrerseminar
- Schultypen Allgemein (WdK): Lehrerbildungsanstalten
- Bildungsstufen (OPAC): Lehrerbildungseinrichtungen
- Schulformen (OPAC): Lehrerseminar
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): Jungen
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Zweites Kapitel: Vom Wasser.
demselben folgt, und sich nicht weiter erstreckt, als das Schiff
unter Wasser geht. Man erklärt diese Erscheinung aus der
durch die Friction des Schisses und der Wellen erregten Elek-
tricität. — Eine zweite Art desselben, die besonders in den
wärmeren Himmelsstrichen Statt findet, und über eine weite
Strecke des Meeres verbreitet erscheint, mag wohl phosphorischen
Ursprunges sein, denn eine Quantität dieses Wassers leuchtet
fort, wenn es geschöpft wird, so lange man es hin und her
bewegt, ist aber dunkel, sobald es zur Ruhe kömmt. Dieses
phosphorische Licht entwickelt sich wahrscheinlich durch Fäulniß
der in dem Wasser sterbenden Scethiere. — Die dritte Art
dieses Leuchtens endlich, und zwar die prächtigste von allen, bei
welcher das ganze Meer, so weit das Auge dasselbe erblickt, in
vollem Feuer zu stehen scheint, erstreckt sich nicht blos über die
Oberstäche des Wassers, sondern auch in die Tiefe desselben,
und wird durch eine unzählbare Menge kleiner, leuchtender Thiere
von einer gallertartigen, durchsichtigen Substanz erregt, die sich
mit großer Schnelligkeit hin und her bewegen. Solches Wasser
leuchtet fort, wenn es geschöpft und umgerührt wird, und wenn
man dasselbe durch ein Tuch seiht, so erblickt man unter dcnr
Vergrößerungsglase eine große Menge dunkler Punkte, die im
Finstern noch eine Zeit lang leuchten; aber der Glanz derselben
vermindert sich allmählich, und verschwindet endlich ganz, wenn
das Tuch trocknet, und die Thiere absterben. Der Körper dieser
meist kugelförmigen Thierchen bleibt dunkel, und das Licht wird
durch eine nach dem Innern des Körpers gehende Röhre aus-
geströmt.
§. 54. Temperatur des Meeres.
Die Temperatur oder der Wärmegrad des Mee-
res ist verschieden, und nicht nur von der geographischen Breite
abhängig, sondern auch, namentlich an der Oberfläche, höchst
veränderlich, und meist etwas kälter, bisweilen jedoch auch wär-
mer, als die atmosphärische Luft. In der Nähe des Landes ist
die Temperatur des Mecrwassers immer etwas höher, und in dch
Tiefe, nach welcher hin jedoch die- Warme sehr abnimmt, be-
ständiger. — Schon in gemäßigten Himmelsstrichen werden
einzelne Theile des Meeres mit einer Eisrinde bedeckt; und zwar
um so leichter, je geringer sein Salzgehalt, und je schwach, r
seine Bewegung ist. Nicht selten zeigen sich auch schon in ge-
Günther's allgem. Erdbeschreibung.