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1. Allgemeine Erdbeschreibung oder Lehrbuch der mathematischen und physikalischen und Einleitung zur politischen Geographie - S. 168

1837 - Sondershausen : Eupel
168 Zweiter Abschnitt: Physikalische Geographie. zurückprallenden Sonnenstrahlen die Atmosphäre weit leichter und stärker erwärmen, während die auf der südlichen Halbkugel ge- legenen Länder in schmale Spitzen auslaufen, und hier jenfeit des 60. Breitengrades keine Spur des Landes mehr gefunden wird. Auch verweilt die Sonne in der nördlichen Hälfte der Ekliptik um 8 Tage länger, als in der südlichen, wodurch eben- falls ein merklicher Unterschied des physischen Klimas erzeugt Werden muß. Sehr merkwürdig ist ferner hierbei, daß das physische Klima man- cher Länder im Laufe der Jahrhunderte sich bedeutend geändert hat, und diese Veränderung nach bestimmten Gesetzen fortwährend vor sich zu gehen icheint. So war Italien um die Zeit von Christi Geburt Vtcl rauher, als jetzt, und Schnee und Eis waren ganz gewöhnliche Er- scheinungen in Rom, wo sie jetzt nur zu den seltenen Ausnahmen ge- hören. Auch Deutschland war um die damalige Zeit viel rauher und unwirthlichcr. Gewöhnlich giebt man als Grund dieser Verände- rung den vermehrten Anbau, die-Ausrodung der Wälder, Trockenlegung der Sümpfe ?c. an; aber war nicht Italien um die Zeit von Christi Geburt bei weitem besser angebaut, als jetzt, und hat nicht, ganz unab- hängig hiervon, auch in einigen Ländern die Kälte zugenommen, wie dort die Wärme? Island und Grönland (Grünland, von sei- nen schönen grünen Küsten also genannt), vor Jahrhunderten blühend und volkreich, werden durch das an ihren Küsten sich anhäufende Eis mehr und mehr unzugänglich, und die Vegetation verschwindet immer wehr auch von den noch bewohnten Küsten. Syrien, Palä- stina und Ägypten sind jetzt ungleich heißer und unfruchtbarer, als früher; dagegen soll das Klima von Sibirien merklich milder werden. Es scheint demnach, daß von Nordwest her die Kalte, und von Südost her die Wärme zunimmt, und dieser Umstand, wenn auch bis jetzt noch nicht genügend erklärt, wahrscheinlich mit der Ab- und Zunahme der Schiefe der Ekliptik und den Veränderungen der Abwei- chung der Magnetnadel in Verbindung steht. Die physischen Jahreszeiten hängen lediglich von dem Stande der Sonne oder der geographischen Breite ab, und werden nur durch die natürliche Beschaffenheit des Bodens modifiât. Wäre die Oberfläche der Erde vollkommen und regelmäßig abgerundet, d. h. fänden auf derselben weder Erhö- hungen, noch Vertiefungen Statt, so würden alle Länder von gleicher Breite auch eine gleiche Temperatur haben, und die Wär- me würde stufenweise von dem Äquator nach den Polen hin gbnehmen, . Die verschiedene Höhe der Länder aber und eine Menge sonstiger Umstände bewirken, daß die physischen Jahres- zeiten von den astronomischen so sehr abweichen, daß nicht nur häufig Länder von gleicher Breite eine gqnz verschiedene Tem?
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