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1. Geographie für Handelsschulen und Realschulen - S. 117

1864 - Dresden : Schönfeld
Italien. 117 Die Bevölkerung am dichtesten in der Lombardei, 7818 E. auf 1 Qm., in den Provinzen der Emilia über 5000 E. auf 1 Qm., den Marken, sicilischen Provinzen, Toscana, neapolit. Provinzen über 4000 E. auf 1 Qm., in den alten Provinzen 3821 E. auf 1 Qm., in Umbrien 2930 E. auf 1 Qm. Nach Nationalitäten außer den eigentlichen Italienern 352,000 Furlaner, 88,000 Albanesen (Arnau- ten), 41,000 Juden, 30,000 Slaven, 23,000 Griechen, 19,000 Deut- sche, 8500 Spanier in Sardinien, 1000 Armenier, 390 Zigeuner. Nach Confessionen: fast sämtlich Katholiken, 50,000 Protestanten (Waldenser), Juden und Griechen. Die Verfassung des noch in der Bildung begriffenen Königreichs constitutionell-monarchisch. Im N. ist die Bildung, seit 15 Jahren bedeutend fortschreitend, am höchsten; aber noch 1848 konnten in den sardinischen Provinzen von 100 Män- nern nur 32 lesen und schreiben, auf der Insel Sardinien nur 8, weil früher, wer nicht wenigstens 1500 Lire Vermögen besaß, nicht lesen und schreiben lernen durfte. Der Unterricht war in bcn Händen der Geist- lichkeit, deren Gerichtsbarkeit 1850 aufgehoben wurde, worauf 1855 die Einziehung von Klostergütern erfolgte (399 Institute mit über 2 Mill. Lire Einkommen). 1857 konnten bereits 52% der dienstpflichti- gen Männer lesen. Aus keinem andern Staate stammen so viel berühmte Männer als ans Toskana; verhältnismäßig hat es die meisten Druckereien (Florenz allein 35, wogegen die ganze Insel Sicilien 1820 nur 5 Druckereien besaß); aber Verbreitung protestantischer Lehren, der Bibel rc. wurde mit Kerkerhaft bestraft. In Neapel lebt das Volk in Schmutz und Armut. Geistlichkeit und Adel sind die Grundbesitzer. Auf 1000 E. ein Schüler. 1861 gab es noch gegen 1300 Klöster mit 21.000 Mönchen und Nonnen, mit über 9 Mill. Lire Einkommen, wäh- rend Ha der Sicilianer und % der Bewohner Neapels Bettler sind. Die Sprache; die lateinische übt noch ihren Einfluß in der wissenschaft- lichen Nomenclatur, in der katholischen Kirche u. s. w.; die italie- nische in den Handelswissenschaften, der Musik, der Malerei. Das beste Italienisch wird in Florenz gesprochen. Produkte. Bergbau. Eisen, etwa 700,000 Ctr., bei Aosta, auf Elba 200.000 Ctr. Kupfer, Blei, Quecksilber in Toskana, Schwe- fel in Sicilien, vorzüglicher Alaun in Tolfa (Kirchenstaat), Bo- rarsänre, die meiste in Europa, 10—12,000 Pfd. in Toskana, Mar- mor von Lucca und Carrara, Alabaster, Kreide, Gips, Bim- stein, Lava und Pnzzolanerde in Neapel, Sicilien und den lipa- rischen Inseln. Quell salz von Volterra, Parma, Steinsalz von Castro Giovanni in Sicilien (37%° N., 32° O.), Seesalz in be- deutender Menge, bei Barletta allein 1% Mill. Scheffel, ferner bei Tarent, Trapani, auf Elba und Sardinien. Ackerbau blliheud in der Poebene und in Toskana, vernachlässigt im Süden. Weizen, Mais, Reis in der Lombardei, Oliven am meisten in Apulien, am besten in Lucca, Wein (gute Arten, aber schlechte Behandlung), z. B. Lacrimä Christi, Salerner, Montefiasco-
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