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1. Von der Reformation bis zum Tode Friedrichs des Großen - S. 45

1915 - Leipzig [u.a.] : Kesselring
Die deutschen Kaiser und die kirchlichen Gegenstze. 45 Diese Beschlsse schafften nach zwei Seiten hin Klarheit. Die Katholiken erfuhren dadurch, was sie als Angehrige ihrer Kirche glauben, was sie verwerfen muten. Die Evangelischen erkannten, da nach diesem Urteil der ihre Anschauungen eine Verschmelzung beider Kirchen ausgeschlossen war. Zum Schutze der katholischen Lehren gegen alle nderungen wurde die Inquisition eingesetzt. Sie hielt Ketzergerichte der die-jenigen, welche andre Ansichten vertraten als die Kirche. Die Angeklagten konnten ihre Irrtmer abschwren und Bue tun, dann sollten sie milde behandelt werden. Weigerten sie sich aber, einen solchen Wider-ruf zu leisten, so wurde gewhnlich die Todesstrafe der sie verhngt und zumeist durch Feuer vollzogen. Durch dieses Verfahren gelang es der Inquisition, in den sndenropischen Lndern, namentlich in Spanien und Italien, die Anfnge der Reformation in kurzer Zeit vllig aus-Motten. \4. Die deutschen Kaiser und die kirchlichen Gegenstze. Nach< dem Augsburger Religionsfrieden war fr die Evangelischen in Deutsch-laud eine gnstige Zeit angebrochen. Kaiser Ferdinand I. (1556 bis 1564) bekannte sich zwar als ihr Gegner, aber er beschrnkte sich während seiner kurzen Regierungszeit darauf, dafr zu sorgen, da der von ihm vermittelte Friede aufrecht erkalten blieb. Seinem Nachfolger Maximilian Ii. (1564 bis 1576) sagte man nach, er sei in jungen Jahren dem bertritte zur evangelischen Lehre nahe gewesen und habe nur in Rcksicht auf seine Familie und auf die Kaiserwrde, die dann einem andern Prinzen zugefallen wre, von diesem Schritte abgesehen. Der Herrscher liefe den Evange-tischen freie Hand, als sie sich um den geistlichen Vorbehalt, den sie ja nicht anerkannt hatten, nicht mehr kmmerten, sondern bald dreizehn Bistmer und die beiden Erzbistmer Magdeburg und Bremen skularisierten. Aber auch in den sterreichischen Erblanden konnte sich damals die neue Lehre ausbreiten. Es kam eine Zeit, wo sogar zu Wien im Stephansdome evangelischer Gottesdienst gehalten wurde. Unter Rudolf Ii. (1576 bis 1612) setzte jedoch die Gegenrefo^-^ mation scharf ein. Der Herrscher selbst beschftigte sich lieber mit Astrologie als mit Reichsgeschften und gestattete die Ttigkeit des mchtig erstarkten Ordens der Jesuiten im Deutschen Reiche. Zielbewut und sicher singen diese mit ihrer Arbeit an und hatten bald in verschiedenen Gegenden Deutschlands gewa Mge^Erfolge zu ver-zeichnen. Im Bistum Wrzburg kehrten binnen Jahresfrist 62000 Evangelische zur katholischen Kirche zurck; viele ganz evangelische
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