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1. Von der Reformation bis zum Tode Friedrichs des Großen - S. 109

1915 - Leipzig [u.a.] : Kesselring
Feste Begrndung des Einheitsstaates. 109 heit, und das mige Hofleben ward abgelst durch pflichttreue, harte Arbeit. Ttigsein, ja rastloses Ttigsein verlangte der Monarch von sich und von allen seinen Untertanen. Im Sommer begann sein Wirken fr das Wohl des Staates schon um vier, im Winter um sechs Uhr morgens. Zur Arbeit sind die Regenten geboren", pflegte er zu sagen. Eine wahrhaft strmische Tatkraft entfaltete Friedrich Wilhelm sein ganzes Leben hindurch. Was er anordnete, konnte ihm nie schnell genug ausgefhrt werden; cito, citissime", schnell, ganz schnell" schrieb er auf viele Erlasse. Was er will, das will er mit Vehemenz", uerte einmal ein fremder Gesandter von ihm. y 2. Feste Begrndung des Einheitsstaates. Friedrich Wilhelm war kein hochgebildeter Mann. Von den Wissenschaften hielt er nicht viel; sie hatten in seinen Augen nur dann Wert, wenn sie greifbaren Nutzen fr den Staat brachten. Aber seine riesige Arbeitskraft und sein groes praktisches Verstndnis waren fr das arme Land damals weit wichtiger als hohe Geistesbildung. Das Kleinste wie das Grte in seinem Staate wute er treffend einzuschtzen und in den richtigen Zusammenhang zu bringen, soda bald alle Rder der Staatsmaschine aufs beste ineinandergriffen. Bei seinem Regierungsantritt war das Knigreich immer noch ein lose zusammenhngendes Gefge von kleinen Staaten, wenn auch alle Untertanen seit 1701 als Preußen bezeichnet wurden. Jedes der Erb-lande hatte seine gesonderte Verwaltung und wachte ngstlich darber, da nur Einheimische als Beamte verwendet wurden. Da stellte sich der König denn die gewaltige Aufgabe, diese Gebiete zu einem ein-heitlichen Staatswesen zusammenzufgen. Sie konnte nur gelst werden, wenn er berall seinen Willen durchsetzte. Und das brachte er wirklich fertig. Friedrich Wilhelm war noch mehr Eisenkopf als sein Grovater, der Groe Kurfürst. Widerstand gegen seine Anordnungen schlug er rcksichtslos nieder. Mit der stndischen Libertt" war es ganz und gar vorbei. Ich stabiliere die Souvernitt wie einen rocher von Bronee", lautete sein Grundsatz. der sich erkannte er nur Gott an, zu dem er tglich in aufrichtiger Frmmigkeit und kindlicher Demut betete, neben sich in seinem Lande niemand: alle standen unter ihm und waren ihm unbedingten Gehorsam schuldig. Das ntigste und wichtigste Band war eine einheitliche Regierung. Noch gab es keine oberste Regierungsbehrde, in der alle Fden der Verwaltung zusammenliefen. Eine solche schuf der König wenigstens fr die Ordnung und Einsammlung der Steuern sowie fr die Ver-waltung der Domnen. Es war das Generaldirektorium des
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