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1. Von der Reformation bis zum Tode Friedrichs des Großen - S. 120

1915 - Leipzig [u.a.] : Kesselring
120 I. Jugend und Regierungsantritt Friedrichs Ii. erllich sei, und seitdem unterzog er sich seiner Aufgabe mit rhm-lichem Pflichteifer. Der Vater merkte mit Freuden die Umwandlung des Sohnes und vershnte sich mit ihm bei der Hochzeit der Prin-zessin Wilhelmine, der Lieblingsschwester Friedrichs. Freilich stellte er bald den Gehorsam des Thronfolgers noch auf eine schwere Probe. Friedrich Wilhelm wnschte, Friedrich mge die Prinzessin Elisabeth Christine von Brannschweig-Bevern heiraten. Sie war eine Nichte der Kaiserin, und die Ehe sollte dazu beitragen, die Huser Habsburg und Hohenzollern enger miteinander zu verbinden. Leiden-schaftlich lehnte sich Friedrich gegen eine erzwungene Heirat mit einer Frstentochter auf, die er gar nicht kannte. Aber er mute schlielich einsehen, da gegen den eisernen Willen seines Vaters kein Widerstand half. Deshalb fgte er sich, und die Hochzeit fand 1733 statt. Die Ehe wurde unglcklich. Die Kronprinzessin schtzte ihren Gatten sehr hoch, er jedoch brachte ihr nur Gleichgltigkeit entgegen. 2. Die Rheinsberger Zeit. Der Regierungsantritt. Die letzten Kronprinzenjahre weilte Friedrich mit seiner Gemahlin auf Schlo Rheinsberg. Er befehligte das Nenrnppiner Regiment und suchte es so recht nach dem Wunsche seines Vaters zu gestalten. Neben eifriger militrischer Arbeit beschftigten ihn aber auch unablssig die Gedanken an die Pflichten und Aufgaben feines zuknftigen H err scherberuf es, und er griff wohl zur Feder, um mit sich darber ins Klare zu kommen. Trotz diesen ernsten Beschftigungen fand der Kronprinz noch Zeit genug, sich seinen knstlerischen Neigungen zu widmen. Knstler, Gelehrte und Dichter waren Gste an seinem Hofe: mit den einen musizierte er, mit den andern fhrte er eingehende Gesprche der philosophische Fragen oder geno mit ihnen die Schnheiten der franzsischen Dichtkunst. Aus dieser schnsten Zeit seines Lebens" berief ihn der Tod des Vaters zur Regierung. Selten ist ein Herrfcher so wohl vorbereitet an das Staatsruder gelangt. Der junge König war in alle Einzelheiten des groen Ver-waltnngsbetriebes eingeweiht; dazu beseelte ihn ein hohes Pflichtgefhl. Er sprte in sich die Kraft, nicht blo das Wert des Vaters fortzufhren, fondern Preuens Macht und Ansehen noch gewaltig zu mehren. Seine Freunde hatten gehofft, er werde als König ein Zeit-alter herauffhren, in dem man nur den Knsten und Wissenschaften lebte. Sie sahen sich bitter enttuscht: fortan erfllten den neuen Herrscher nur die Gedanken der hohen Staatskunst.
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