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1. Von der Reformation bis zum Tode Friedrichs des Großen - S. 143

1915 - Leipzig [u.a.] : Kesselring
Friedrich und Joseph Ii. 143 Deshalb fanden auch solche Leute, die anderswo verdrngt waren, in Preußen Unterkunft. Selbst der Jesuitenorden, der damals vom Papste aufgehoben und aus den katholischen Staaten vertrieben wurde, blieb in der schleichen Provinz des evangelischen Preuenknigs geduldet. Nur muten sich seine Mitglieder unbedingt den Staatsgesetzen unter-ordnen und nach Friedrichs ausdrcklichem Befehl auf jeden Bekehruugs-versuch verzichten. Sonst lie der König die Grundlagen des Staates bestehen, wie er sie vorgefunden hatte. Sie waren ganz verschieden von den heutigen. Es ist uns jetzt in Fleisch und Blut bergegangen, da in Deutschland niemand durch die Geburt Vorrechte vor andern hat. Das war damals ganz anders. Da gehrte jeder durch seine Abstammung in eine Klasse von Menschen mit bestimmten Rechten, aus der er sehr schwer ausscheiden konnte. Die meisten Rechte hatte der Adel. Nur Adelige durften Rittergter besitzen, nur sie konnten in den meisten Regimentern Offiziere werden, ihnen blieben auch gewhnlich die hohen Beamtenstellen vorbehalten. Die adeligen Rittergutsbesitzer zahlten keine Steuern; doch hatten sie auf ihren Gtern ohne Entschdigung die Polizeigewalt und die niedere Gerichtsbarkeit auszuben. Dieser Stand also hob sich weit der die Masse der brigen Untertanen: der König regierte durch ihn den Staat. Nach ihm kamen die Brger der Städte. Sie waren frei und schieden sich in zwei Gruppen. Die eine bildeten die Studierten und die Kaufleute, die gewhnlich auch das Stadtregiment fhrten, aller-dings unter der Oberaufsicht des allmchtigen kniglichen Steuerrats; die andre bestand aus Handwerkern, fr die noch der Zunftzwang herrschte, der aber durch die Anlage von Fabriken nicht selten durchbrochen wurde. Deu Stdtern ging es ganz gut unter der Frsorge Friedrichs; freilich klagte der König oft der Mangel an Unternehmungsgeist in ihren Reihen. Die dritte Gruppe waren die gutsuntertnigen Bauern. Wohl suchte Friedrich auch ihre Lage zu bessern, aber selbst seine gewaltige Machtflle reichte nicht aus, hier alles nach seinem Willen zu gestalten; doch ging er gegen schwere bergriffe der Gutsherren mit schonungsloser Strenge vor. 4. Friedrich und Joseph Ii. In Ost er reich regierte bis 1780 Maria Theresia; ihr zur Seite stand als Deutscher Kaiser schon seit 1765 ihr Sohn Joseph Ii. Die Mutter hatte durch die zahlreichen Mierfolge ihres Lebens gelernt, jeden Plan ruhig zu berlegen und vor allem zu prfen, ob er auch wirklich durchfhrbar fei. Der jugend-
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