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1. Das Großherzogthum Baden - S. 51

1861 - Freiburg im Breisgau : Herder
51 int A. Bonndorf: ad fauces; in Bräunlingen oder Hüfingen sucht man das alte ßrigobanae. Hauptorte der Römer in der südlichen Rheingegend waren: Constanz (Conslanlia) und Juliomagus, das man in Blumen- felv, Stühlingen und Schlaitheim sucht. Benachbarte Orte find: Vindonissa, Windisch an der Aar bei Brugg; bei Schaffhausen das Castell Unoth. Arae flaviae, Sigmaringen (nach Andern Rottweil) und 8umlocenne (Rottenburg). Im Lande der ßrisigavi (Breisgauer) wurden die bessern Ge- genden in eine völlige Römercolonie verwandelt. Solche celtisch- römische Anfi'edlungen waren: Altbreisach, mons brisiacus; bei Badenweiler die aquae mit noch gut erhaltenem Römerbade; Lör- rach: Laureacum; Riegel: Rigola; Ebringen: Ebunim? wozu noch die vielen Kastelberge (castalia) zu rechnen sind. Ein Haupt- ort war Zarten: farodunum. In der Ortenau, im Pfinz- und Kraichgau vermuthet man: in Ortenberg: Moradunum; in Ettlingen: Athiniacum; in Iffez- heim: Bibium; in Durlach: Duriacum. Die wichtigste civitas war daselbst Aquae Aureliae (Baden-Baden), zur Zeit Trajans um 100 u. Ehr. romanisirt und durch Caraealla, dessen wahrer Name M. Aurelius Antoninus ist, im Z. 214 zu einem großen Lurusbad erhoben. Die untere Rhein- und Neckargegend war einer der bewohnte- sten Theile des römischen Vorlandes; gleichwohl haben sich nur wenige römische Namen erhalten. Cupodunum, ein monimentam, von Kaiser Valentinian erbaut, ist das heutige Ladenburg, wovon der spätere Lobdengau seinen Namen erhalten hat. Das Dorf Pforz (zwischen Lauterburg und Kandel) hat den Namen von poetas, Schifferort. Castelle waren noch in Alta ripa, jetzt Alt- rip, das einst vom Rhein westlich umflossen war; in Rastatt, Phi- lippsburg, an der Mündung der Weschnitz (Visucius). Römische Töpfereien waren zu Riegel bei Kenzingen, zu Rhein- zabern und zu St. Zlgen bei Nußloch; eine Münzstätte (die ein- zige) in Breisach. Als die Römer von den Alemannen um 400 n. Chr. nach und nach verdrängt wurden, erloschen fast alle ihre Städte- und Castell- nameu. Die Deutschen germanisirten oder übersetzten sie wieder in ihre Sprache; so wurde z. B. aus pons longus bei Bruchsal Langenbrücken, aus Murus Mauer, aus petra ficta oder fissa Hauenstein, aus aquae Bäder u. s. w. Nur in Coustanz ist noch der alte Name verblieben, obgleich auch dessen Beseitigung bereits angebahnt war; denn als die Linzer Alemannen nach blutigen Kriegen, nimmer rastend, endlich auch dort ihre Feinde aus Burg und Wall vertrieben, verschmähten sie es, wie überall, sich inner- halb der Römermauern niederzulassen. Solche Steinmassen waren ihnen verhaßt. Sie errichteten nach ihrer Art daselbst leicht gebaute Wohnungen „nid der Burg" (entsprechend den häufigen Ausdrücken „nid und ob dem Wald"), ein Name, der in Constanz für einen Stadttheil noch vorhanden ist, aber einer Niederburg zugeschrie- den wurde, die nirgends aufzufinden ist. Doch hat sich der Name Constanz in dem der Zerstörung preisgegebenen Castell, das ohne 4»
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