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1. Erdkunde von Deutschland und seinen Nachbarländern - S. 52

1852 - Jena : Döbereiner und Schreiber
52 von diesen Hügelreihen südlich von der Veraun der Brody- wald und nördlich, das, von den Thälern der Eger und Vila umschlossene, Mittelgebirge zu erwähnen. Letzteres ragt mit einer Menge schöngeformter Kegelberge empor, wo- runter der große Franz (2450'), der 2500' hohe und we- gen seiner Aussicht berühmte Mili schauer (Donnerberg) und der ihm ähnliche, einzeln liegende St. Georgenberg nicht zu vergessen sind. Das von der Natur wohlgebaute Land wird von dem Quell- und Oberlaufe der Elbe und den dazu gehörigen Nebenflüssen Adler, Zser, Moldau (mit Luschnitz, Sazawa und Beraun), Eger und Bila bewässert (S. 43). In ihm herrscht ein gemäßigtes, eher warmes, als kaltes Klima, in ihm wechseln Wälder, Felder und Wie- sen. Manche Ebenen sind weite, fruchtreiche Kornfluren und manche Strecken wahre Fruchtgärten. Böhmen hat Getreide, Flachs, schönen Hopfen in Menge und edles Obst; selbst edle Kastanien und Wein fehlen nicht (S. 56). An Hausthieren, besonders an Federvieh hat das Land keinen Mangel und am Fuße des Riesengcbirges wird Alpenwirthschaft getrieben (S. 21). Die Gebirge sind zum Theil reich an Mineralien, und das Land ist daher gesegnet an Mineralquellen und Bä- dern. Die Böhmen sind ein betriebsames Volk, sie verstehen sich auf guten Feld- und Bergbau, auf Weberei und Spin- nerei. Besonders thätig und gewerbfleißig sind die an den Grenzen und Gebirgen umher wohnenden Deutschen. Mehr als 66 Glashütten liefern das berühmte böhmische Glas. Auch sein Papier hat einen Nuf. Im Innern des Landes wohnen meist Slaven, ein derber Menschenschlag, die sich Cze- chen oder Böhmaken nennen. Mit einer besondern An- lage und Vorliebe für die Musik begabt, ziehen eine Menge Musikbanden (Prager Musikanten) von da in's Ausland. Obgleich Böhmen die Heimath von Huß gewesen ist, so sind doch die Meisten eifrige Katholiken. Vor Christi Geburt wohnten die Boj er hier. Zur Zeit Christi drangen deutsche Männer, die Markomannen (Hüter der Grenze) ein. Als diese vier Jahrhunderte später wieder auszogen, nahmen die slavischen Czechen von der wei- ten herrenlosen Gegend Besitz. Sie blieben unabhängig, bis Kaiser Otto der Große ihre Fürsten zwang, ihm zu hul- digen. Don da an ward Bohmen ein Theil des deutschen Reichs. Als aber Kaiser Karl V., ein Enkel Maximilian's, die deutschen Besitzungen seinem Bruder Ferdinand über- gab, so vereinigte dieser 1526 auch die Kronen der Wahl- reiche Böhmen (mit Mähren, Schlesien und der Lausitz) und Ungarn auf seinem Haupte, und von jener Zeit an gehörte es zu Oestreich.
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