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1. Erdkunde von Deutschland und seinen Nachbarländern - S. 58

1852 - Jena : Döbereiner und Schreiber
58 und Partha aufnimmt. Doch in Sachsen selbst mundet nur die Weistritz bei Dresden ein, die übrigen fallen ihr später zu. Obwohl das Land gut und steißig bebaut wird, so ersetzen doch die kornreichen Fluren der Ebene nicht den Ausfall des Ge- treides im Gebirge bei seiner beträchtlichen Bevölkerung. Die oft steilen und felsigen Elbufer, zu welchen sich die Berge terrassenförmig herabgesenkt haben, schmücken besonders bei Meißen Rebengeländer, aus welchen nicht selten glänzende Weinbergshäuschen hervorschimmern. Auf den Hängen der Vorberge und ins wellenförmige Land hinein weiden veredelte, durch feine Wolle ausgezeichnete Merinos-Schafe. Besonders ist aber Sachsen das Land der Minerale, vorzüglich der Me- talle, wovon das Erzgebirge jährlich eine große Ausbeute liefert. Sehr geschätzte Sandsteine zu Bau- und Mühlsteinen finden sich auch in dem Sandstein-Elbgebirge. In den Städ- ten ist die Betriebsamkeit mannichsaltig und überall ist der Fleiß zu Hause, das Land ist reich an Tuch- und Baumwol- lenfabriken, besonders um Plauen und Chemnitz, an Leinwand- webereien, an Spitzenklöppeleien, besonders um Freiberg und Annaberg, an Holz- und allerhand Spielwaaren im Erzgebirge u. s. w. (S. 51). Sachsen ist auch das Land der Gelehrsam- keit, der Buchdruckereien, wie des Buchhandels. Es ist auch be- rühmt als die Wiege der Reformation. Den Handelsverkehr fördern die das Land durchkreuzenden Eisenbahnen und die Elbschifffahrt. Ein betriebsames, tüchtig gebildetes und ge- sittetes Volk deutschen Stammes bewohnt das Land. Nur rechts von der Elbe wohnen in der, von einigen Haide- und Sandstrichen durchzogenen Lausitz, noch mehrere Wenden, welche ihre eigene slavische Sprache, ihre Sitten, Gebräuche und Kleidungen haben. Seit der großen Völkerwanderung hatten slavische Stämme sich des mittlern Elbgebietes bemächtigt, links von der Elbe wohnten die Sorben, rechts die Lausitzer. Um sie wieder zurück zu drängen, wurden von dem tapfern und volköfreundlichen Kaiser Heinrich dem Finkler, wie von seinem Sohne Otto d. Gr. (I.) die Mark Meißen (922) und die Mark Lausitz angelegt. Im Jahre 1127 erhielt der Graf Konrad von Wettin, welcher sein thatenreiches Leben als Mönch 1157 im Peterskloster bei Halle endigte, vom Kaiser Lothar das Markgrafthum Meißen erblich. Das Haus von Wettin breitete später seine Herrschaft über das Osterland zwischen Mulde und Saale aus, und brachte 1247, als mit Heinrich Raspe der Stamm der Landgrafen von Thüringen erloschen war, auch die Landgrafschaft Thüringen an sich. Als die Kurfürsten aus dem Hause Anhalt 1420 auch aus- gestorben waren, wurde Friedrich der Streitbare Kur-
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