1852 -
Jena
: Döbereiner und Schreiber
- Autor: Billig, Gustav
- Hrsg.: ,
- Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Schultypen (WdK): Bürgerschule, Volksschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Mittlere Lehranstalten, Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Volksschule, Bürgerschule
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
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Fabriken veranlaßt. Vorzüglich sind die Umgegenden der
Wupper, wie der Hauptort der Metallarbeiten, Solingen,
und der Houptsitz für Linnen-, Seide« und Baumwollen-
fabriken, Elberfeld, zu erwähnen. Auch bis nach Düsseldorf
hinab und bis zur reichen Fabriksstadt Crefeld hinüber er-
streckt sich der Kunstfleiß.
Im westlichen Theile des Rheingebietes gegenüber dem
Taunus liegt zwischen Rhein, Nahe, Mosel und Saar, ein
reiches Kalk- und Schiefergebirge, der Hundsrück, welcher
Bergzug mit steilen Wänden zur Saar wie zum Rheine ab-
fällt und bis gegen die Mündung der Mosel hinabreicht.
Er heißt im S. W. zwischen Trier und der obern Nahe der
Zdarwald und Hochwald mit dem Walderbsenkopfe
(2500'). Von da zieht N. O. ein Rücken zu dem mächti-
gen dunkeln Soonwalde, der südlich,gegen Kreuznach und
Bingen abfällt. Das Gebirge ist auf der Höhe rauh und
unfruchtbar, nach den Flüssen, nach der Nahe und der wun-
derlich gekrümmten Mosel zu, an den Abhängen und schar-
fen Kanten aber oft mit herrlichen und gesegneten Strichen
von stattlichen Fruchtbäumen und Weingärten besetzt. Das
Hochland des Hundsrück fällt in herrlichen Bergen und Fel-
sen hart ans Ufer des Rheines auf seiner 12stündigen Wan-
derung von Bingen bis nach Coblenz.
Nordwestlich vom Hundsrück zwischen Koblenz und Bonn
bis an den Rhein dehnt sich die weite und öde, rauhe und
unfruchtbare Eifel aus. Sie hat breite Flächen, die nicht
selten öde und kahl, bisweilen bewaldet, im Ganzen wenig
ergiebig sind. Aus der durch und durch vulkanischen Eifel
ragen einzelne Basaltkegel, wie die hohe Acht (200'), die
hohe Eifel, der Kellberg (1600') u. a. empor. Es
giebt aber auch hier und da hierdurch entstandene Vertiefun-
gen, welche Teiche oder kleine Seeen bilden. Merkwürdig
ist darunter der 214' tiefe Laacher-See, dessen Spiegel
660' höher als der Rhein liegt und nie gefriert. Er liegt
nicht weit vom Rheine und ist wahrscheinlich ein erloschner
Krater. Trotz des rauhen Klimas auf der Eifel finden sich
an der Ahr und den Abhängen der Mosel doch treffliche
Weine. Die rauhe und vulkanische Eifel ist reich an Denk-
mälern der Römerzeit und des Mittelalters.
Im äußersten W. der Eifel liegt mit ähnlichem Charak-
ter die fast ganz gipfel- und baumlose hohe Veen. Sie ist
eine weite mit ausgedehnten Torfmooren und mit Sümpfen
bedeckte Fläche. Am nördlichen Ende, wo der Boden frucht-
barer und wo er bei Lüttich und Aachen sogar angenehm wird,
liegt das weidereiche Limburger Land, was viel Butter und
Käse liefert.