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1. Erdkunde von Deutschland und seinen Nachbarländern - S. 214

1852 - Jena : Döbereiner und Schreiber
da nach Wetzlar verlegt wurde. Hier hielt Ferdinand, der Bruder von Kaiser Karl V., den berühmten Reichstag im Jahre 4 529, auf welchem der Name „Protestanten" entstand. Bon der Kaiserburg, wo 29 Reichstage gehalten wurden, sind nur noch Ruinen übrig. Auch Speier wurde im I. 1689 von den Franzosen geplündert, und selbst die Särge der Kaiser« gruft wurden dabei von den Mordbrennern Louis Xiv. nicht geschont. Landau und Germersheim sind zwei Bundeö- sestungen, wovon die letztere am Rheine liegt, wo der ruhm- volle Kaiser Rudolph von Habsburg 1291 ch, der zuvor noch Anstalt gemacht hatte, nach Speier zu seinem Grabe zu reisen. Auf der Burg zu Germersheim, Und er spricht: „Ihr guten Meister! Stark an Geist, a>n Leibe schwach, Aerzte! sagt mir ohne Zagen: Sitzt der greise Kaiser Rudolf, Wann aus dein zerbrochnen Leid Spielend das gewohnte Schach. Wird der Geist zu Gott getragen? — Landau, ehemals eine kleine deutsche Reichsstadt, liegt mit- ten im Lande auf ebener Abdachung der Vogesen, ein Werk Vau bans. In einem romantischen Thale liegt das ehe- malige Freistädtchen Anweiler, dessen Kirschwasser be- rühmt ist. Nahe dabei steht auf einem von drei Berggipfeln umgebenen Felsen die uralte, berühmte hohenstaustsche Burg Trifels. Hier wurden im 12ten und 13ten Jahrh, die Reichöinsignien und der Krönungsschmuck der deutschen Könige aufbewahrt, und hier schmachtete Adalbert, Erzbischof von Mainz auf Befehl Heinrichs V. im I. 1113 in Gefangen- schaft. Aber herrlicher als in der Geschichte glänzt Trifels in der Reihe der Sagen, weil in seinem Thurme der ritter- liche König Richard Löwenhcrz gefangen saß, nachdem ihn Herzog Leopold von Oestreich an den Kaiser Hein- rich Vi. ausgeliefert hatte. Denn sein Loos war daselbst: „Ein Felsennest statt — Konigeschloß, Der Boden Fels und Fels die Wände, Statt schwellender Polster — karges Moos. Statt Schweres — die Ketten an der Lende."--------- Doch er wurde durch die Klugheit und muthige Treue des Minnesängers Blond el, seines Freundes, daraus befreit. Dieser ließ das Lied erklingen: „Der Pfeil von meinem Bogen Bringt bittern Todesschmerz; Der Pfeil aus Deinen Augen Dringt schmeichelnd in das Herz." — worauf Richard aus seinem Gefängnisse antwortete. So ent- deckte Blonde! Richards Aufenthalt. Die ganze Gegend ist paradiesisch, außer dem Anw eil er Thale sind auch das Gos- weiler- und das Dahn er-Thal angenehm. Gleiche Reize hat das G lauer-Thal. Neustadt'an der Hardt mit ma- lerischer Lage. In der Nähe ist der Kalmuk, die höchste
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