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1. Erdkunde von Deutschland und seinen Nachbarländern - S. 226

1852 - Jena : Döbereiner und Schreiber
226 ■ r - -V ¿¿.1. größten Wichtigkeit, bringt ihm unberechenbare Vortheile, und trägt daneben viel zu der Anmuth und den Reizen bei, welche Nassau zu einem der schönsten Länder Deutschlands machen. Bis Rüdesheim gleitet der Strom sanft und ruhig dahin, ist daher breit und hat viele Inseln (Auen) in seiner Mitte. Von Ehrenfels an bis Braubach verengen hohe und steile Bergwände das Bett, der Fall ist sehr stark, sein Lauf geht über Felsen dahin, welche das Bingerl och, ein Felsenriff bei Bingen, das wilde Gefährt zwischen Bacherach und Caub, und über St. Goarshausen eine Felsenwand, die Bank, bilden. Von da zeichnet sich das Rheinthal durch seine mannichfal- tige und reiche Ausstattung besonders aus. Es wechseln da- selbst das Liebliche und Romantische mit Großartigem, das Schöne mit Furchtbarem, das Milde und Anziehende mit wild Schauerlichem. Nicolaus Vogt sagt in seinen Schilde- rungen: „Bei Mainz, wo der Main sich mit dem Rheine vereinigt, rücken die Gebirge nach Norden zu näher zusammen, und bilden um den stillen Fluß her das köstliche Rheingau. Zn diesem Paradiese findet der Künstler die reizendste Verbin- dung von sanfter und wilder Schönheit. Bei dem Ausflüsse der Nahe an dem Bingerloche werden diese immer höher, wilder, schauerlicher. Mit den Krümmungen des Flusses komme» und verschwinden sie, wie in einer Zauberlaterne. Wir sich eine Aussicht von hinten verschließt, thut sich eine andere und seltsamere von vorne auf. Bei dem Lurley und St. Goar wird sein Bett so eng, so tief, seine Ufer so graus und wild, daß er in die Schweiz zurückgetreten zu sein scheint. Die verschiedene Gestalt und Farbe der Berge und Felsen, das Drehen und Wenden seines Laufes, die vielen Wirbel und Klippen über und unter seiner Fläche, die magische Be- leuchtung durch einfallende Lichter und Schatten, nebst den mannichfaltigen Gebäuden, Trümmern und Anstalten, welche später seine Bewohner umher angepflanzt haben, machen diesen Theil des Rheinufers zu einem wahren Feenlande, an welchem große Meister unter den Malern ihre Pinsel versucht haben." Unterhalb Braubach erweitert sich das Thal und gleicht bei Ober- und Niederlahnstein einem fruchtbaren Garten. Im weiten und fruchtbaren Rheingau gewähren die Kapelle bei Rauenthal, der Boß bei Eberbach, das Schloß Johannisberg, der Niederwald bei Rüdesheim und die Rossel im Niederwald die gemüthlichsten Aussichten. Die Grafen von Nassau leiteten ihren Ursprung von Otto, Herrn zu Laurenburg, einem Bruder des Kaisers Konrads I. von Franken im 10ten Jahrh. ab. Diese Gra- fenfamilie, welche seit der Erbauung der Burg Nassau 1158 sich nicht mehr Grafen von Laurenburg, sondern Grafen von
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