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1. Erdkunde von Deutschland und seinen Nachbarländern - S. 286

1852 - Jena : Döbereiner und Schreiber
286 viel Großes und Schönes, Anmuthiges und Schauerliches zu- sammengehäuft findet. Acht □ Meilen sind es mit etwa 8000 Menschen. Nahrung geben Alpenwirthschaft und Salz- bereitung , außerdem die schönen, künstlichen, kleinen Schnitz- waaren, bekannt als „Berchtesgadner Waare." Daselbst gibt es reiche Steinsalzlager. Die ausgehauenen Salzkammcrn füllt man mit süßem Wasser, und wenn dieses salzig geworden ist, leitet man es nach Neichen hall an der baierischen Saale, wo auch an 30 reichhaltige Salzquellen aus der Erde spru- deln, von denen die vorzüglichste „Gnade Gottes" heißt. Dieses natürliche, so wie das künstliche Salzwasser von Berch- tesgaden führt man aus Holzersparniß Lurch sehr künstliche Triebwerke noch sieben Stunden weiter nach dem malerisch ge- legenen Traunstein, und von da noch 14 Stunden bis zum lebhaften Rosen heim, wo es erst vollständig zu Salz ge- sotten wird. Diese interessante Wasserleitung mit 8 Pum- pen, welche die Soole immer zu weiterer Höhe treiben, so wie der Weg, welcher fürchterlichschön zwischen Gebirgswän- den und Abgründen längs der Leitung hinläuft, verewigen das Andenken des Kurfürsten Max I. und des kühnen Bau- meisters Reifen stuhl. Oberhalb Berchtesgaden liegen der Wazmann und mitten in den Alpen der Königssee (S. 271), der schönste im ganzen deutschen Lande. Die Fel- senwände seines Gestades sind theils Marmor, theils rother Kalkstein, hie und da mit Kiefern geschmückt. Weiter hinauf find Alpwiesen und Fichtenwaldungen. Dort weiden Rinder und Ziegen, und umher liegen einzelne Sennhütten, Käsen genannt. Dicht daran liegt der Falkstein, der Königsberg, die schroffe Hachelwand und der Burgstall. Darüber ragt die beschneite Stuhlwand, das Teufelshörnchen und der hohe Wazmann mit ewigen Gletschern hervor. Gemsen und Hir- sche beleben diese Gegend. „Die Kunst hat diesen Naturpark von seltner Schönheit noch mit Grotten, Terrassen, Cascade» und einer Einsiedelei versehen. Ungefähr in der Mitte des Sees ist der sogenannte Kessel, eine Anlage, in deren Hinter- gründe ein herrlicher Wasserfall herabrauscht. Von da stellt sich der Riese Wazmann am besten dar. Don ihm blickt ein Kreuz herab, was hier, wie auf der Kuppe des steinernen Meeres kühne Wallfahrer aufpflanzten. Tiefe Stille liegt auf dem See, nur unterbrochen vom Geräusche eines Wasser- falles, dem Rieseln der Bergwasser, dem. Gekrächze eines Raubvogels oder dem Plätschern der Ruder. Vom Kessel aus segelt man nach der Halbinsel mit dem Schlößchen Bar- tholomäi und einem Wallfahrtskirchlein, man begrüßt^diesen kleinen Hafen mit einem Pistolenschuß, dessen an den Felsen- wänden zurückprallender Schall wie Donner längs dem See
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