1860 -
Leipzig
: Hinrichs
- Autor: Stein, Christian Gottfried Daniel
- Hrsg.: Wagner, Karl Theodor
- Auflagennummer (WdK): 25
- Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
252
Asien.
der - Abassi, jetzt nur 4000e., dem besten pers. Hf. an der Straße von
Hormuz, einer ehemals wichtigen Niederlage indischer Maaren, u. mit den
Inseln Hormuz (unter der portugies. Herrschaft sehr wichtige Handelsstadt
gl. N., seit 1622 in Verfall) u. Kisch m.
Afghanistan.
12,000 H> M., 10 Miu. E.
Lage: 29° - 36° N. Br. u. 78° — 89° O. L.; Grenzen:
im W. Persien, im N. Türkistan, im O. Vorderindien (das Pand-
schab), im S. Beludschistan.
Gewässer. Fast nur Steppenflüsie, unter denen der Hilmend
der bedeutendste ist. Er fließt durch weite Wüsten, hat aber selbst
fruchtbare Ufer, auf denen seit den ältesten Zeiten die Straße von
Persien nach Indien gegangen ist, wie viele Ruinen bezeugen, und
inündet in den See Hamun. Dieser liegt nahe an der persischen
Grenze, hat einen Umfang von 30 M., hartes, kaum trinkbares
Wasser u. nimmt auch noch andere von N. u. No. her kommende
Wasser auf. Dem Indus strömt östlich durch ein äußerst frucht-
bares, stufenartig abfallendes Hochthal der reißende Kabul zu, und
bildet so den Haupteingang Hindustans von W. u. Nw. her.
Boden u. Klima. Afghanistan macht nebst Beludfchistan den
bis 7000' Höhe ansteigenden östl. Theil des iranischen Hoch-
landes aus. Dieser ist nicht ein einförmiges Tafelland, sondern
zeigt einen großen Wechsel von Höhen und Tiefen. Im N. thürmt
sich als westliche Fortsetzung des Küen-lün der kolossale Hindu Khu
(Hindu-Berg) oder indische Kaukasus auf, dessen höchster ge-
messener Gipfel im Nw. von Dfchellalabad 19,000' Höhe erreicht,
mit dem Bergpaß Hindu-Kufch (Hindu-Tödter). Er macht die
Wasserscheide zwischen dem Indus u. Amu u. erniedrigt sich von den
Becgpässen von Bamiyan in dem Paropamisus der Alten gegen
Herat hin bis 2400' zum niedrigen Nordrande von Iran. Vom
Ost-Ende zieht sich, mittels des Kabulstromes in den Khaiber-
p äffen durchbrochen, das indisch-persische Grenzgebirge
längs des Indus nach S., in seinem hierher gehörigen Theile Soli-
mán Khu genannt, ein System von parallel laufenden Ketten, zwi-
schen denen sich Längenthäler z. Th. von beträchtlicher Breite besinden.
In der Hauptkette erhebt sich der Tuchti Solimán (Salomons-
thron) zu einer Höhe von 12,800'. Weiter im S., etwa unter
30° N. Br. und 85° O. L., ist der von Kandahar nach der Tiefebene
des Indus hinabführende Bolán-Paß tief eingefchnitten auf einer
Länge von 10 d. Meilen. Gegen S. fällt der Hindu Khu zu dem
bis über 6000' hohen Plateau von Kabul ab; dieses wird wieder
im S. von dem 9000' hohen Plateau von Ghasna überhöht,
noch weiter im S. folgt das niedrigere Plateau von Kandahar.
Im W. dieser Hochländer senkt sich Iran am tiefsten in dem östlich-
sten Kh ora san (im weiteren Sinne), dessen nördlicher Theil das
oasenartige fruchtbare Thal-Gebiet des Steppenflusses Herirud mit
H e ra t einfchließt, während der südliche, Seistan od. Sedfch están
gen., das Hilmendthal u. die Thälcr der übrigen kleinen Zuflüsse des