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1. Vaterlandskunde - S. 9

1831 - Leipzig : Reclam
9 und Briezen thaten dies nicht, sondern blieben ihrem Herrn, dem Markgrafen Ludwig, treu, woher auch die letztgenannte Stadt den Namen Treue nbriezen erhielt, und wovon ein Dichter unserer Zeit folgenden Vers gemacht hat: Dein Nam', o Stadt, sei fernen Enkeln theuer, Sei deiner Bürger Zier. Stolz frag' und laut: war eine Stadt je treuer? Heil, Treuenbriezer, dirl Ihr könnet leicht denken, welche Verwirrung Ludwig in seinem Lande fand, als er zurück kam; er mnßre sein Recht mit Gewalt der Waffen suchen, und erst viele Kriege führen, ehe er den angeblichen Waldemar und seine Parthei unterdrückte. Endlich wurde es ent- deckt, so wie zuletzt alles an den Tag kommt; der Fremde war ein Betrüger, hieß eigentlich Jacob Reh- bock, und soll ein Müller, oder wie andere meinen, ein Bäcker gewesen seyn. Er mußte seine prächtigen Kleider ausziehen, wurde ausgelacht und lebte nach seinem Falle von der Höhe des Glücks in der Verbor- genheit. In der Geschichte nennt man ihn gewöhn- lich den falschen Waldemar. Führwahr, eine höchst traurige und schreckliche Zeit für unser Vaterland war die Zeit dieser Jahre, welche auch dadurch noch nicht aufhörte, als dasselbe im Jahr i356 zu einem Kurfürstenthu me erho- den wurde, wodurch die Regenten desselben das Recht erhielten, an der Wahl eines deutschen Kaisers An- theil zu nehmen, und ihre Stimme dabey abzugeben. Gleichwohl aber war diese Erhebung der Brandenbur- gischen Lander zum Kurfürstenthum von nicht gerin- ger Wichtigkeit; denn dadurch erlangte der Regent der- selben, der sich von nun an auch Kurfürst von Brandenburg nannte, nicht nur einen großen Zuwachs
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