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1. Vaterlandskunde
1831 -
Leipzig
: Reclam
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1. Vaterlandskunde 
- S. 16
1831 -
Leipzig
: Reclam
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düng und im Vergnügen ein, und ging in diesen Stücken
mit seinem Hofe durch ein gutes Beyspiel den übrigen
Stauden voran, so daß der Sinn für das Anständige und
Schickliche durch ihn im Lande immer allgemeiner wurde.
Besonders nahm er sich der Erziehung und des Unter-
richts der Jugend kräftig an, indem er mehrere wohlthati-
ge Verordnungen hierin erließ, und in einer derselben aus-
drücklich befahl: „Der Lehrer solle sich befleißi-
gen, daß der Schüler mit Verstand und An-
nehmlichkeit, richtig und deutlich lesen und
sprechen und ordentlich schreiben lerne." Um
sein Land und seine Unterthanen gehörig kennen zu lernen,
reiste er oft im Laude umher, fragte die Leute nach ihrem
Zustand, lobte das Gute, das er antraf, suchte Mißbrau-
che abzuschaffen und Ackerbau, Viehzucht und Gewer-
be zu heben. „Hören Sie mich gnädigst an, spracheinst
ein zitternder und klagender Bauer zu ihm, „denn
ich bin Ihr Unterthan!" „Ich würde dich an hören,
erwiederte der menschenfreundliche Kur-
fürst, wenn du auch einheide oder ein Tür-
ke wärest, u m wie viel mehr bin ich dazu
bereit, da du mein Unterthan bist." So er-
zählt uns ein Geschichtschreiber von ihm, und laßt uns
darin den Vater des Landes, den Menschenfreund erken-
nen. Johann George ist daher einer der edelsten
und besten Regenten unsers Vaterlandes gewefen; er
starb im Jahre i5q5. Wie verschieden die Getreidepreise
und der Nahrungsmittel überhaupt in der damaligen Zeit
von den jetzigen waren, könnet ihr daraus ersehen, daß
es unter Joachim Ii. eine Theurung hieß, wenn der
Scheffel Roggen 8 Groschen und der Scheffel Hafer 7
Groschen galt; wahrend unter Johann George wieder ein
solcher Ueberfluß an Nahrungsmitteln vorhanden war,
daß der Scheffel Roggen 12 Pfennige, eine Tonne Bier
2 Groschen und ein Mandel Eier einen Pfennig kostete.