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1. Vaterlandskunde
1831 -
Leipzig
: Reclam
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1. Vaterlandskunde 
- S. 45
1831 -
Leipzig
: Reclam
45
thig die Waffen ergreifen? Im letzten Krieg mit den
Franzosen i8i3 wurde der Landsturm in unserm Va-
terlande zusammenberufen, und eure Vater oder Groß-
vater werden euch noch Mancherlei) davon zu sagen
wissen; viele von ihnen werden auch wohl noch zum
Andenken ihre Pike, oder was sie sonst noch zu ihrer
Bewaffnung hatten, anfbewahrt haben; denn der Land-
sturm bedient sich aller nur möglichen Waffen, wo-
durch er den Feind abwehren kann; der Büchsen,
Flinten, Keulen, Sensen u. s. w., und ist daher ein
sehr furchtbarer Feind. Die Soldaten bestehen aus Fuß-
gängern (Infanterie), aus Reitern (Kavallerie),
aus Geschützsoldaten, welche das Geschütz, z. B.
die Kanonen, Haubitzen, Mörser und dergleichen be-
dienen müssen, und die Artillerie genannt werden.
Sie werden in Regimenter eingetheilt, welche wieder-
um mehrere Abtheilungen haben, die bey der In-
fanterie Bataillone und Compagnien, und bey der
Kavallerie Escadrons und Schwadronen heißen. Zn
der Kavallerie gehören die Kürassiere, die Dragoner,
die Husaren und Uhlanen, welche alle an ihrer Klei-
dung oder Uniform zu erkennen sind. Alle Abthei-
lungen haben ihre besonderen Vorgesetzten, welche Ge-
nerale, Oberste, Majore, Kapiraine und Lieutenants
oder überhaupt Offiziere heißen. Die Niedrigsten von
den Soldaten nennt man Gemeine. Wer brav und
tapfer ist, sich gut betragt und sonst die erforderli-
chen Kenntnisse und Geschicklichkeiten besitzt, kann leicht,
besonders im Kriege, vom Gemeinen zu einem höher»
Posten aufsteigen. Von jedem Soldaten wird Ord-
nung und Pünktlichkeit, und Gehorsam gegen seine
Vorgesetzten verlangt; wer ihren Befehlen zuwider han-
delt, sich schlecht aufführt, kommt in Arrest oder wird
sonst hart bestraft. Nun wollet ihr aber auch gewiß
gern wissen, wie viel Soldaten unser Vaterland auf-