1831 -
Leipzig
: Reclam
- Autor: Thamm, Johann Karl Friedrich
- Hrsg.: ,
- Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lesebuch
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Regionen (OPAC): Preußen
- Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
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plane, durch Anstellung tüchtiger und geschickter Lehrer,
durch Anschaffung nützlicher Bücher, durch scharfe Be-
aufsichtigung der Lehrer und Schüler von Seiten der
Vorgesetzten, durch strenge Vorschriften über den Schul-
besuch verbessert worden. Zur Bildung der Lehrer
sind ferner die vom Staate die Schullehrer - Se-
rn inarien, deren es 28 im ganzen Lande giebt, ,
eingerichtet, und keine Kosten gescheut worden, um
das Uuterrichrswesen zu vervoukommneu. In keinem
Lande fast herrscht daher wohl mehr Thatigkeit, Reg-
samkeit und Eifer für die allgemeine Volksbildung, als
in unserm Varerlande. Wahrend z. B. in Frankreich,
dessen Einwohner sich einer vorzüglichen Bildung rühmen,
und sich auch in der That in den Künsten und Wissen-
schaften auszeichnen, fast der dritte Theil der Bewohner,
d. i. ohngefahr 10 Millionen ohne Schulunterricht auf-
wachst und weder lesen noch schreiben kann; so ist dieß bey
uns nur ein seltener Fall, der bey der jetzigen Einrich-
tung des Schulwesens fast gar nicht mehr Vorkommen
kann. Eben so traurig, wie in Frankreich und fast noch
trauriger steht es um die Volksbildung und die Schulen
in England, in Spanien und in andern Landern. Daß
es bey uns nicht so ist, verdanket ihr dem Vater des
Vaterlandes. Freuet euch daher, daß ihr ein Vater-
land habet, welches euch die schönste Gelegenheit giebt,
euern Geist zu bilden, euer Herz zu veredlen, und
euch zu nützlichen und guten Menschen zu machen!
Undankbar aber gegen das Vaterland und strafbar ist
derjenige, welcher dieses Glück nicht schätzt und be-
nutzt, welcher durch schlechten Schulbesuch, durch Unauf-
merksamkeit und Trägheit seine Ausbildung versäumt.
Lernet denn, ihr Kinder, früh,
Jetzt ists Zeit dazu.
Scheut nicht Arbeit, scheut nicht Müh,
Fleiß bringt süße Ruh.