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1. Vaterlandskunde - S. 84

1831 - Leipzig : Reclam
84 Me grausam verletzte er alle Ansprüche der Billigkeit und Mäßigung? Mit gewohnter Frechheit zerriß er das arme Vaterland, nahm ihm alles, was zwischen dem Rhein und der Elbe lag, und gab es seinem Bruder Hieronymus zu einem neuen Königreiche, nahm ihm einen Theil von Polen und von der Lausitz, und er- preßte von dem ohnehin schon fast überall geplünderten Lande noch mehrere Millionen Thaler als Schadener- satz. Da seufzte das Herz des edlen Preußen! Da trau- erte das Vaterland ! Doch Friedrich Wilhelm, wie schmerzlich ihm auch alle diese Opfer wurden, er ver- zagte nicht, und zeigte sich gerade hier in seinem schön- sten Lichte als Vater des Landes; bis er endlich im Jahre 1812 mit seinem getreuen Volke aufstand, die Schaaren seiner Jünglinge um sich rief, mit Gott für König und Vaterland zu streiten, und es ihm gelang, im Verein mit andern edlen Fürsten sein Land und alle deutschen Lander von französischer Botmäßigkeit zu be- freyen, und Preußen zu nie gesehener Größe zu erhe- den. Gedenket also bey dem Namen Tilsit einer traurigen Zeit eures Vaterlandes, freuet euch aber auch dabey zugleich seiner Errettung!— Eine halbe Meile von der Stadt liegt die fruchtbare Tilsiter Niede- rung, welche in dem Jahre 1829, wie ihr auch schon werdet gehört haben, das Unglück hatte, gänz- lich überschwemmt zu werden, und einen großen Ver- lust an allerhand Vorräthen, an Wohnhäusern und Gebäuden, an Vieh u. s. w. zu erleiden, so daß erst mehrere Jahre vergehen müssen, ehe die unglücklichen Bewohner sich wieder zu ihrem frühem Wohlstände er- heben können, obgleich sie von allen Seiten her die kräftigste Unterstützung und Hülfe fanden.
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