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1. Vaterlandskunde - S. 154

1831 - Leipzig : Reclam
ser nicht erschien, ging er selbst in das Zimmer, und fand ihn schlafend. Als der König ihn betrachtete, sähe er ein Papier, welches zur Hälfte aus der Tasche desselben hing; er nahm es ganz leise heraus und fand, daß es ein Brief von der Mutter des Dieners war, in welchem sie ihrem Sohne dankte, daß er sie mit seinen Ersparnissen unterstützt habe, indem sie ihn zu- gleich ermahnte, seine Pflichten gegen seinen Herrn treu zu erfüllen. Den König rührte diese kindliche Liebe, er holte eine Rolle Louisd'or und schob sie neben dem Briefe langsam in die Tasche des Dieners. Hierauf ging er wieder in sein Zimmer und schellte so stark, daß der Schläfer erwachte und ängstlich zum Zimmer des Königs lief. Jedoch bemerkte er auch zugleich, daß er etwas Schweres in seiner Tasche habe. Er griff hinein, und wie groß war seine Ueberraschung, als er eine Rolle Geld aus derselben zog! Da er sich einbildete, daß ihm jemand einen Possen gespielt habe, um ihn beym Könige in Ungnade zu bringen, warf er sich demselben zu Füßen und berheuerte seine Un- schuld. Der König, welcher sich endlich des Lachens nicht mehr enthalten konnte, sagte: sey ruhig, das Gute kommtim Schlafe; schicke diese Sum- me deiner Mutter, grüße sie von mir, und schreibe ihr, daß ich für dich und für sie weiter sorgen werde," was er auch in der Folge that. Unter solchen Unterhaltungen war die Gesellschaft nach Hause gekommen und hatte sich zu Tische gesetzt. Für den Nachmittag hatte Herr Müller einen Kahn gemiethet, um zu Wasser auf die Pfauen,nsel zu fahren, welche 4 Meile von Potsdam entfernt ist und von der Havel gebildet wird. Als sie daselbst bey der Wohnung des Aufsehers angekommen waren, sahen sie gleich beym Ansteigen ans dem Kahne mehrere Pfauen, unter andern auch weiße; einige saßen auf
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