1831 -
Leipzig
: Reclam
- Autor: Thamm, Johann Karl Friedrich
- Hrsg.: ,
- Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lesebuch
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Regionen (OPAC): Preußen
- Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
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fchrist: Segen des Mansfeldee Bergbaus.
Die bedeutendsten Oerter, welche in diesen Kreisen lie-
gen, sind Mansfeld, ein kleines Städtchen am
Fuße eines hohen Felsens, auf welchem das verfalle-
ne Schloß der Grafen Mannsfeld noch jetzt in festen
Krümmern steht; Hellstadt mit Z5oo E., welche
sich von den Arbeiten in den nahen Kupferhütten und
Bergwerken ernähren; Erms leben an der Selke,
mit starkem Flachsbau und 2000 E. Am wichtigsten
und merkwürdigsten unter allen aber ist Eisleben
mit 6600 E., nicht nur wegen seines Bergban's, wel-
cher hier ebenfalls auf Kupfer in der Nahe getrieben
wird, und wegen seiner starken Bierbrauerei, sondern
weil es die Geburtsstadt Luthers ist, des Mannes
Gottes, der das Evangelium von irrigen menschlichen
Zusätzen reinigte, und uus von dem Joche des Aber-
glaubens frei machte. . Er wurde hier am 10. Nov.
i486 geboren, und zwar von armen Eltern, von de-
nen er selbst sagt: „Mein Vater war ein armer
Schiefer heuer (Bergmann) und die Mutter
hat ihr Holz aus d e r H a i d e a u f d e m R ü ck e n
getragen, und haben sich's beide müssen
blutsauer werden lassen, uns Kinder zu
erziehen." Die Umstande des Vaters verbesserten
sich jedoch in der Folge etwas; wegen seiner Recht-
schaffenheit wurde er bald nach Luthers Geburt nach
Mansfeld als Rathsherr versetzt, wo man das Haus,
in welchem er gewohnt, und die Schule, in welche
Luther als Kind zuerst gegangen ist, noch zeiget. Das
Hans, in welchem Luther zu Eisleben das Licht der
Welt erblickte, steht jetzt noch, und gewiß konnte
man den großen Wohlthater und Freund der Jugend
nicht besser ehren, und das Haus nicht besser schmü-
cken, als daß man es zu einer Armenschule einrich-
tete, wie es am großen Jubeltage der Reformation