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1. Vaterlandskunde
1831 -
Leipzig
: Reclam
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1. Vaterlandskunde 
- S. 253
1831 -
Leipzig
: Reclam
253
utrteiríd&tet werden sollte, und dadurch gewiß unend-
lichen Nutzen stiftete. Was die Umgegend Wittenbergs
anlangt, so ist das linke Elbufer, wie fast überall,
sehr fruchtbar, das rechte dagegen sandig und nur
wenig ergiebig. Nicht weit von hier treffen wir strom-
aufwärts das Dorf W a r t e n b u r g an, wo unsere
braven Landwehrmanner am 3. Oct. j81 5 den Fran-
zosen wiederum zeigten, daß sie nicht, um Land zu
erobern, sondern für Freyheit und Vaterland stritten.
„Verwarts, Kinder, und ' gut ausgehal len!"
rief ihnen Blücher beym Uebergang über die Elbe zu,
und sie folgten muthig dem greisen Helden zum Sturm
und zum Sieg. Der tapfere Port, welcher mit sei-
nen Schaaren sich hierbey vorzüglich auszeichnete, er-
hielt von seinem Könige späterhin zum Andenken die-
ses glorreichen Sieges den Namen: Vork von War-
tenburg. Noch weiter stromaufwärts liegt die Fe-
stung Torga u, mit 53oo E., welche ebenfalls wie
in Wittenberg Tuchweberei und einige andere Gewer-
be treiben. Bey der Stadt sind große Karpfenteiche
und nicht weit davon, bey dem Vorwerk Graditz, ist
ein königliches Gestüt, und einiger Weinbau in deu
Gegenden der Elbe. In der Zeit des 7jährigen Krie-
ges fiel hier 1760 eine sehr mörderische Schlacht vor,
die Friedrich schon für verloren hielt, wahrend Zie-
then auf dem andern Flügel die Oestreicher völlig ge-
schlagen hatte. Der König selbst war durch einen
Streifschuß verwundet worden, und gestand, solches
Krachen der Schlacht nie gehört zu haben, wie es
die Oestreicher mit ihren 200 Stück Geschütz gegen
die Preußen hier hervorbrachten. Der Torgauer Kreis
hat viel Haidegegenden, von denen die bey Anna-
burg, mit einer Verpfiegungs- und Unterrichtsanstalt
für Soldatenkinder, die größte ist. Theils an der El-
be, mehr aber noch an der schwarzen Elster liegen