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1. Naturgemäßer Unterricht in der Erdkunde - S. 68

1846 - Aachen : Benrath
68 Felswänden herab. Die Dunstwolke, welche sich aus dem verstobe- »en Wasser bildet, ist schon in 5 Meilen (Entfernung zu sehen. Der Staub bach im Lauterbrunnen-Thale stürzt von einer Fels- wand zur andern aus einer Höhe von wenigstens 800' nieder; nur ein Theil des Wassers erreicht den Boden, das übrige ver- dunstet während des Falles in der Lust oder zerstiebt zum feinsten Staubregen. Wo wenig erhöhte Felsen- und Klippenreihen (Riffe) einander folgen, da entstehen abgesonderte Cuskaden; der Strom stießt hier nicht, er stürzt von Fall zu Fall; das Wasser springt gleichsam von Fels zu Fels, von Klippe zu Klippe. Die härtesten Felsmassen bleiben als Klippen, Steindämme oder Inseln oft Jahrhunderte lang mit ihm im Kampfe, bis auch diese Hin- dernisse besiegt sind. 14. Bei Wasserfällen und Stromschnellen geräth das Wasser häufig in eine kreisende, wirbelnde Bewegung, welche die gefürch- teten Wirbel und Strudel bilden. Im Rheine sind das Bin- gerloch, das wilde Gesähr und andere Strudel berüchtigt und haben schon manchem Schiffe den Untergang bereitet. Sind Ströme so stark eingeengt, daß ihre felsigen User gleich Wänden und Thor- pseilern aufstreben und dem Wasser nur einen schmalen Durchgang lassen, so werden solche Stellen Thore, Pforten (Porta) ge- nannt. Bei Minden bildet die Weser, bei Orsowa die Donau ein solches Thor; jene wird das „Westphälische" (Porta west- phalica), diese das „Eiserne Thor" (Porta ferrea) genannt. 15. Das ruhiger fließende Wasser des Mittel- und Unterlauses setzt die aus höhern Gegenden losgerissenen und mit fortgeführten srenidartigen Gegenstände, als : Steine (Gerölle), Sand, Schlamm, Holz, Reiser, Stroh, Laub nach und nach wieder ab, wodurch das Flußbett erhöht und ausgefüllt wird und Stromspaltungen veran- laßt werden. Eine Untersuchung des Rheinwassers bei Bonn ergab, daß der Rhein daselbst durchschnittlich jeden Tag 146,000 Kubik- fuß erdige Theile mit sich hinabführt. Der Hoang-Ho in China führt täglich 48,000,000 Kubikfuß Erde in's gelbe Meer. Beobach- tungen haben gezeigt, daß, wenn man ein Glas Wasser aus dem Ganges bei hohem Wasserstande schöpft, man ungefähr einen Theil Schlamm und vier Theile Wasser erhält. Man darf sich daher nicht wundern, wenn aus dem Absätze des Wassers im Mündungs-
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