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1. Naturgemäßer Unterricht in der Erdkunde - S. 92

1846 - Aachen : Benrath
92 bedeutender Tiefe ist die Temperatur weit niedriger, als oben. In den heißen Zonen ist das Wasser der Oberfläche -ss- 20 bis -j- 22'/20 R. erwärmt; in einer Tiefe von mehreren 1000 Fuß besitzt es nur 3 bis 4° Wärme, in den Eismeeren dagegen ist das Wasser der Oberfläche weit kälter als in der Tiefe. Durch die fortwährende Bewegung, welche das Meer durch Winde, Strö- mungen, Ebbe und Fluth erleidet, werden die Wasser der verschie- den erwärmten Mcerestheile beständig gemischt und erhalten dadurch im Allgemeinen eine ziemlich gleichmäßige Temperatur. Je größer der Salzgehalt des Seewassers ist, und je stärker es bewegt wird, desto weniger leicht gefriertes. In den P o l arg eg e n d e n , wo nicht bloß hohe Berge, sondern auch niedrige Gegenden mit ewi- gem Schnee und Eise bedeckt sind, ist das Meer so von Eis er- füllt, daß Seefahrten niißlich, gefahrvoll und zum Theil unmöglich werden. Die Nordküsten Asiens sind höchst selten frei vom Eise und die Umschiffnng derselben niißlingt meist. Grönland und Nordamerika sind an ihren Nordküsten bis heute noch unbe- kannt geblieben; alle Versuche, sie zu umfahren, mißlungen. Selbst einzelne Inseln des nördlichen Eisnieeres, wie Spitzbergen, Nova-Sem bla sind nur an einzelnen Stellen im hohen Som- mer frei vom Eise und auf Schiffen erreichbar. Das Eismeer zeigt im Winter hohe Eisrücken mit großen Thälern; breite, offene Stellen und Eisspalten bilden Seen und Bäche, und selbst im Sommer ist das Meer stets mit Eisschollen bedeckt, die durch Winde und Strömungen unter dem Namen von „Treibeis" südwärts geführt werden. Der Ocean liefert ungeheuere Eismassen; das Grönlän- dische Eis erregt Staunen und Bewunderung durch feine zauberhaften Formen. Eisfelder sind große, oft unabseh- bare Ebenen von geringer Höhe über dem Meere. Es gibt deren, welche 25 Meilen lang und 12 Meilen breit sind, und etwa 15 — 20' tief unter das Wasser gehen. Durch Schnee, welcher selten ganz, meist nur theilweise wegschmilzt., bilden sich nach und nach Unebenheiten auf dem Eise; Hügel und kleine Eis- berge entstehen auf dergleichen Schollen. Unter schrecklichem Ge- räusch und mit furchtbarer Gewalt stoßen zuweilen schwimmende Eisfelder gegeneinander, brechen und zerfallen in zahllose Stücke, welche den Wallsischfahrern Gefahr und Tod drohen. Nicht selten
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