1846 -
Aachen
: Benrath
- Autor: Kaltenbach, Johann Heinrich
- Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lesebuch
- Schultypen (WdK): Gymnasium
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): Jungen
148
sten Thieren überströmt, die sich sonst niemals daselbst zusammen,
finden würden. Millionen dieser Geschöpft kommen auf diesem
Wege um, werden ans ihren Wanderungen gefangen und getödtet,
viele Tausende als Leckerbissen verspeist, deren man auf andere
Weift nicht leicht habhaft werden könnte. Einige wenige Thiere
ziehen im Frühlinge hin, unzählige kehren wieder zurück und
müssen allerorts theuern Tribut zahlen. Ich erinnere an die Ler-
chen, Krammetsvogel, Drosselil, Finken, Schwalben, wilden
Gänse, Enten, an die Störche, Kraniche, Reiher, Schnepfen,
Wachteln und Rebhühner. Mehrere ans Norwegen, Schwe-
den, Rußland, Polen und Norddeutschland kommend^
Zugvögel verbleiben bei uns; viele ziehen weiter west- und südwest-
warts nach Frankreich und Spanien; einige derselben gehen
noch weiter südlich über das Mittelländische Meer und lassen
sich im wärniern Afrika nieder. Die Süddeutschen, Unga-
rischen, Südrussischen und Sibirischen Zugvogel wan-
dern nicht erst, wie jene, nach Westen, sondern steuern gleich dem
heißen Süden zu und lassen sich während unseres Winters theils
in Italien, der Türkei und Griechenland, theils weiter
südwärts in Persien, Arabien und Aegypten nieder. Wer
zeigte ihnen den Weg in jene fernen Länder, in jene wärmer»
Himmelsgegenden, wo des Winters Kälte die Lieder und Freuden
der fröhlichen Wanderer nicht unterbricht?
ir. Die Thiere nehmen ihre Nahrung entweder aus dem Pflan-
zenreiche oder aus dem Thierrciche und werde» im ersten Falle
Pflanzenfresser, ini andern Thier- oder Fleischfresser ge-
nannt. Sind sie Pflanzenfresser, so ist ihr Aufenthalt von
dem Dasein dieser Nahrungöniittel abhängig. Es gibt Thiere,
welche sich von 100 und mehr verschiedenen Pflanzen nähren, da-
her sie ihre Eßlust fast allenthalben befriedigen können. Kühe,
Schafe, Ziegen, Schweine, Esel, Pferde, Kamecle fressen alle
Grasarten und viele andere Kraut- und Laubpflanzen, weßhalb
sie der Mensch bei Uebe:siedel»ngen leicht mit sich nehmen kann,
da er diese Gewächse überall mehr oder weniger reichlich vorfindet.
Mehrere Thiere fressen kaum von 20 Pflanzenartcn, wie: Biber,
Ratten, Mäuse, Heuschrecken, Finken, Kirschvögel, Kernbeißer,
Raupen, Blattkäfer, Holzfaser, Rindenkäfer, Maikäfer, spanische