1831 -
Leipzig
: Hinrichs
- Autor: Stein, Christian Gottfried Daniel, Hörschelmann, Ferdinand
- Auflagennummer (WdK): 18
- Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
- Schultypen (WdK): Gymnasium
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Gymnasium
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): Jungen
Oestreichisches Kaiserthum.
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die Kreuzberge, S. das Jaw orina - Gebirge heißt, aber
auch ungarisch-mährische Karpaten genannt wird. Mit
diesem parallel gehen noch drei Bergzüge S. W. von der Tatra
aus; einer zwischen Waag und Neutra, ein zweiter zwischen
Neutra und Gran, unter dem Namen der Hochwiesen, der
Klakberge und der Fatra (5500 F.), ein dritter endlich, die
Ostroski - Berge, zwischen Gran und Jpoli. Mit der Tatra
gleichlaufend, und von ihr nur durch das obere Waagthal ge-
trennt, streicht noch eine Gebirgsmasse vom 5300 F. hohen
Kralowa Hola bis zum P rass iw a- Berge bei Neusohl.
Jedoch alle diese Ketten dürfen nicht als Kammgebirge, sondern
nur als einzelne Gruppen betrachtet werden; ihres Erzreichthums
wegen (Kremnitz, Schemnitz) beißen sie auch das ungarische
Erzgebirge. Als die südlichsten Ausläufer dieses Karpaten-
theils gegen die Ebene sind noch zu nennen die Berge von
Dregelt, welche um die Mündung des Jpoli dem Bakony-
Walde gegenüber an die Donau treten, und östlicher die M atra
2500 F. hoch, deren Vorberge des Weinbaues wegen berühmt
sind. Vom Poprad S. O. bis zu den Quellen der Theis und
des Pruth folgt nun als zweites Hauptglied in dem Gebirgssystem
der Karpaten das sogenannte karpatische Waldgebirge,
niedrige, plateauartig ausgebreitete Sandstein- und Schiefermassen,
denen auf der Nordseite der San und Dniéster entquellen, und
über welche die Wasserscheide zwischen Weichsel und Donau, so
wie zwischen dieser und dem Dniéster lauft. Auf der Nordseite
fallt dieser Gebirgszug sumpfig und waldig in das Flachland von
Galizien; O. verzweigen sich von ihm die Czornaberge, welche
das waldige Bergland der Bukowina erfüllen, und dann, vom
Dniéster durchbrochen, sich durch Südrußland weiter ziehen; S.
gehen die Bergzüge bis zu den Ebenen der obern Theis, sind gut
angebaut, und dem Weinbau günstig. Unter ihnen sind zu mer-
ken die Kette von Telkebanga von Eperies bis Tokai, 15 —
20 M. lang und 3 — 4 M. breit, und östlicher das 3400 F. hohe
Gebirge Vihorlet, mit dem gen S. O. die Trachytberge bei
Ungwar und Munkatsch in Verbindung stehen. Von den Quellen
der Theis und des Pruth steigen nun als dritter Hauptheil süd-
wärts die siebenbürgischeu Karpaten auf, die an Höhe
der Tatra wenig nachgeben, sie an Ausdehnung übertreffen, und
unter vielen Spezialnamen diesen ganzen südöstlichsten Theil der
Monarchie erfüllen. Auf den Gränzen von Siebenbürgen und
der Bukowina steigt das Gebirge im hohen Petro sch auf, geht
nun mit dem Hauptzuge auf der Gränze von Siebenbürgen und
der Moldau S. O. unter dem Namen Kelemen Habasch
und Lipschen fort bis zum Passe Bozza, in dem Winkel, wo
Siebenbürgen, die Moldau und Walachei zusammenstoßen, und