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1. D. Christian Gottfried Daniel Stein's kleine Geographie oder Abriß der gesammten Erdkunde für Gymnasien und Schulen - S. 264

1831 - Leipzig : Hinrichs
264 Asien. Arm Baghiratha Ganga, entspringt urtter 31 o 4' Br. und 96° 33' O. L. bei Gangotri, der südliche oder linke Arm, Ali- cananda Ganga, unter 30° 40' Br. und 97° 12' L. bei Bha- drinath. Beide vereinigen sich unter dem alleinigen Namen Ganges bei Sirinagur im Alpenlande, welche Stelle Devaprayaga heißt, und einer der heiligsten Wallfahrtsörter ist, und nach kurzem Laufe tritt nun der Strom bei Hurdwar aus dem Gebirge in die Ebenen Hindostans ein. In diesem Mittellauf zieht er erst süd-, bald südostwärts mit vielen Serpentinen durch die frucht- barsten Uferlandschaften, nimmt Ii an Größe zum Theil den Rhein übertreffende Nebenflüsse auf, hat bei Rajemahl die letz- ten Stromschnellen, und verlaßt bier Behar, um südwärts durch Bengalen seinen unteren Lauf fortzusetzen. Oberhalb Mur- schad abad, 44 M. in gerader Linie vom Meere, beginnt nun die Stromscheidung und liegt die Spitze des Delta. Der rechte Arm, Kotsimbusar, vereinigt sich mit einem zweiten Arm, dem Jellinghi, unterhalb Kischenagur, und bildet nun den großen Westarm Hugli, der bei Calcutta vorbeiströmt, und allein von großen Seeschiffen aufwärts befahren wird. Der linke oder östliche Hauptarm, der den Namen Ganges behalt, verliert seinen großen Wasserreichthum durch unzählige Stromspaltungen und Kanäle, welche die Hunderte von Inseln des Deltalandes bilden, welches nach den Mündungen zu der Sunderbund heißt. Dieser ist noch immer im Wachsthum begriffen, da die schwache Strömung den mitgebrachten Schlamm und Sand nicht fortschaffen kann, der nun vor den Mündungen immer neue Sandbänke ansetzt, welche mit der Zeit als trocknes Land hervortreten. Alle Inseln und Ufer dieses Sunderbundes sind mit dichten Waldungen und Ge- strüppe bedeckt, der Aufenthalt wilder Thiere, aber für Menschen der bösen Ausdünstungen wegen fast unbewohnbar. Die Breite des Ganges steigt bis zu f M., und matt hat berechnet, daß er in jeder Stunde 248 Mill. Kubikfuß Wasser, zur Zeit der Über- schwemmungen wohl das Dreifache ins Meer gieße. Diese Über- schwemmungen treten im oberen und mittleren Lauf schon mit dem April, im unteren erst mit dem Juni ein, und dann bildet der Sunderbund mit dem angränzenden Flachlande ein großes Süßwaffermeer, aus welchem nur die durch kostbare Deiche geschütz- ten Ortschaften hervorragen. Der Ganges ist mit den meisten seiner Nebenflüsse für die Hindu ein heiliger Strom, dessen Was- ser von jeder Sünde reinigt. Daher sind an besonders heiligen Stellen die Ufer mit massiven Prachttreppen versehen, mit Gär- ten und Baumgängen für die Pilger geschmückt zur Haltung der Gebete, Opfer und Waschungen, unzählige Tempel erheben sich an ihm, und sein heiliges Wasser wird auf den Schultern bis in die äußerste Südspitze Dekans getragen. Rechte Nebenflüsse:
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