1831 -
Leipzig
: Hinrichs
- Autor: Stein, Christian Gottfried Daniel, Hörschelmann, Ferdinand
- Auflagennummer (WdK): 18
- Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
- Schultypen (WdK): Gymnasium
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Gymnasium
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): Jungen
Hinterindien.
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im O. hinunter durch die Halbinsel Malaka bis zum Cap Roma-
nia, der Südspitze des ganzen Erdtheiles. Dieser Zug heißt im
N. Theile Dschenkieit, hat bis 7000 F. hohe Gipfel, wird
südwärts immer niedriger, so daß zwischen 10 und 12° N. Br.
«ns der Landzunge zur Regenzeit durch zwei entgegengesetzt fließende
Küstenflüsse eine Wasserverbindung beider Meere statt findet, er-
hebt sich dann wiedck, ist überall mit den schönsten Waldungen
von Tikbäumen bedeckt, und enthalt die reichsten bis jetzt be-
kannten Zinnlager. Eine dritte Hauptkette, von der chines. Prov.
Pünnan ausgehend, durchzieht das Reich Anam von N. N. W.
nach S. 'S. O.trennt China hier von Hinterindien, und laßt
als Küstengebirge von Eochinchina auf der Ostseite nur einen
mäßig breiten, flachen und höchst fruchtbaren Küstenstrich. Die
Höhe und Beschaffenheit, größtentheils selbst die Namen dieser
anamesischen Gebirge sind noch völlig unbekannt. Die gebirgigen
Landschaften Hinterindiens haben meist ein sehr angenehmes, ge-
mäßigtes Klima. In den tiefen Flußthälern, den häufig über-
schwemmten Deltalandschaften der Ströme und an den niedrigen
Küsten, wird die fast unerträgliche Schwüle der Luft nur während
der Regenzeit und durch die regelmäßig wehenden Monsoons etwas
abgekühlt. Diese Gegenden sind aber namentlich für Europäer
sehr ungesund. Die Ostküften der Halbinsel werden oft durch
schreckliche Orkane oder Typhons verheert, und die Küsten von
Tunkin zeichnen sich durch eine noch nicht erklärte Unregelmäßig-
keit in der Ebbe und Fluth aus, welche hier in 24 Stunden
nur ein Mal wechselt, so daß jede Fluth und jede Ebbe 12 statt
6 Stunden dauert.
Gewässer. Die Küsten Hinterindiens werden bespült von
dem vorderindischen Meere mit den Busen von Bengalen und
Martaban nebst der Straße von Malaka,'von dem hintee-
indischen Meere mit dem Busen von Siam, und von dem süd-
chinesischen Meere mit dem Busen von Tunkin. Außer un-
zähligen Küstenflüssen wird die Halbinsel von 8 Parallel-
strömen durchschnitten, die sämmtlich von N. nach S. fließen,
zum Theil den Terrassen Osttübets und Sifans, zum Theil
niedrigeren Vorbergen entquillen, oft durch zahlreiche Stromspal-
tungen, Zwitterströme und Zwitterseen in Verbindung stehen,
und ihre niedrigen Uferländer regelmäßig unter Wasser setzen. Alle
diese Flüsse, deren Quellen und Lauf noch sehr im Dunkel liegt,
sind arbeitende Ströme, mit weiter Deltabildung an den Mün-
dungen, so daß man den Sand- und Schlammmassen, welche
sie ins Meer wälzen, mit Recht die Seichtigkeit desselben an den
Küsten zuschreibt. 1) Der K i u - l o n g - k i a n g (Neun-Drachen-
Fluß) fließt als Lau-than-kiang gegen S. O. durch Pünnan,
und mündet groß und breit in den Meerbrffen von Tunkin, wo
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