1831 -
Leipzig
: Hinrichs
- Autor: Stein, Christian Gottfried Daniel, Hörschelmann, Ferdinand
- Auflagennummer (WdK): 18
- Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
- Schultypen (WdK): Gymnasium
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Gymnasium
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): Jungen
Außerdem jrotcb das Land besonders im O. des tief eingeschnitte-
nen Nilthales von vielen kahlen und felsigen Höhenketten durch-
zogen, die sich meist plateauactig ausbreiten und von tiefen Lan-
genthälern durchbrochen werden, die sich theils zum Nil, theils
zum rothen Meere öffnen. Zwischen ihnen liegen weite Hoch-
flächen, die berüchtigten nubischen Wüsten, welche im O.
des Stromes mehr felsig, im W. mehr sandig und der Sahara
ähnlich sind. Auf dieser Seite bilden Gruppen von Oasen die
beiden ziemlich fruchtbaren Landschaften Kordofan und Dar-
Fur. Das Nilthal selbst ist aber meist sehr fruchtbar, und an
dieses knüpft sich daher auch alle Geschichte des Landes. In
Sennaar oberhalb Holfeia nimmt der Bahr el Azrek links den
zweiten Hauptquellstrom des Nil, den Bahr el Abiad oder
weißen Fluß auf, welcher S.w. aus unbekanntem Fernen, wahr-
scheinlich vom Nordrande Hochafcika's herkommt, weniger Wasser
als der Bahr el Azrek, aber stärkere Anschwellungen hat. Unter-
halb Damer strömt rechts der Atbara in den Nil, den wir in
Habesch als Tacazze kennen gelernt haben, und dieß ist zugleich
der letzte Zufluß, welchen der Strom empfangt. S. von Berber
wendet sich der Nil plötzlich nach W. bis Dongola, strömt nun
N., dann N. O., so daß ec einen großen, nach N. O. offenen
Bogen beschreibt, nimmt bei Derr wieder seine frühere Normal-
direction an, und tritt 'endlich, nachdem er die Bergkette bei
Assuan durchbrochen, in Aegypten ein. Er umschließt auf dieser
Strecke des Mittellaufes viele durch Fruchtbarkeit ausgezeichnete
Inseln, und bahnt sich über die ihn durchsetzenden Felsketten
seinen Weg mit zahlreichen Stcomschnellen und Katarakten, welche
die Schifffahrt sehr beschranken, und unter denen man von Shendy
bis Assuan zehn Hauptfalle rechnet.
Die Produkte sind: Rindvieh, Pferde, Schafe, Kamele,
Löwen, Tiger, Hyänen, Krokodile, Panther, Flußpferde, Affen,
Elephanten; Getreide, Reis, Teff (eine Art Hirse), Melonen,
Tabak, Zuckerrohr, Senesblatter, Flachs, Bambusrohr, Wein,
Eben- und Sandelholz, Tamarinden, Palmen, Gummi, Domi-
und Delebbaume; Schmergel, Salz, Gold, Silber rc.
Die Einwohner sind eigentliche Nubier (in ihrer Sprache
Barabras), Araber, Neger, Türken, Juden. Hauptreli-
gion ist die muhamedanische; viele E. sind Heiden und jacobi-
tische Christen.
Theile: 1) Türkisch-Nubien, dem Paschalik Dschidda in
Arabien untergeben, wo die St. Suakem oder Suakin, auf einer
Insel, jetzt fast in Trümmern. Die kleinen Gebiete zwischen Aegypten
und Dongola: Derr, Ibrim, Sukkot, Sai rc. gehorchen jetzt den
Befehlen des Statthalters von Aegypten; auch haben seine Truppen
Sennaar und Kordofan erobert, s. nachher.
2) Das Reich Makorrah, bisher unter einem Erbkönig, jetzt