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1. Schulgeographie - S. 231

1865 - Weimar : Voigt
Brasilien. 231 Die Produkte sind die erwähnten südamerikanischen, dazu kommen noch Affen, Tapire, Faulthiere, Armadille, deren Fleisch wohlschmeckend ist; Baumwolle, Bataten, Kaffee, Zucker, Cacao, Cassia, Jpecacuanha, Paraguaythee, jetzt auch chinesischer Thee, dessen Anbau man mit Glück versucht hat. Pisang, Balsam-, Kautschuk- und Gummibäume, Indigo, Kokosbäume, Brasilienholz, Mahagoni; besonders viele Diamanten und Seesalz. Die Zahl der Einwohner beträgt fast 7,700,000, theils Weiße, Abkömmlinge von mancherlei europäischen Nationen, besonders Portu- giesen, theils Negersklaven und freie Farbige, theils dem Staate unterworfene Indianer. Es giebt aber auch noch im Innern viele freie Indianer, Tupayos oder Gentios genannt, leicht über 100 Stämme, von welchen die meisten die Ufer des Amazonenslusses und des Paraguay bewohnen. Sie sind Nomaden und ernähren sich von der Jagd, dem Fischfänge, dem Honige wilder Bienen und von Wurzeln und Früchten der Waldungen. Die meisten dieser Stämme gehen ganz nackt, und einige verzehren das Fleisch ihrer getödteten Feinde. Ihre Wohnungen sind fast immer im Dickicht der Urwaldungen versteckt; da- hin gehören die Botocuden, die Puris rc. Landesreligion ist die katholische. Von den Ureinwohnern sind noch viele Heiden. Die Industrie ist erst im Entstehen. Der Handel ist wichtig und wird vorzüglich mit Briten und Nordamerikanern betrieben. Seine wichtig- sten Artikel für die Ausfuhr sind Kaffee, Zucker, Färbeholz, Häute, Hörner, Rum und Diamanten. Diese vormals portugiesische Besitzung bildet einen in 20 Provin- zen getheilten Staat, an dessen Spitze ein Kaiser, seit 1831 Pedro Ii. steht, der aus dem in Portugal regierenden Königshause Braganza stammt. Rio Janeiro, Hauptst. des ganzen Landes und Residenz des Kaisers auf einer Landzunge an der Bai gl. N. und am Fuße mehrerer Berge, ist ^ M. lang und gut gebaut, der Mittelpunkt des brasilianischen Handels, hat den geräumig- sten und sichersten Hasen der Erde, eine neue, prächtige Domkirche, einen kaiser- lichen Palast, eine merkwürdige Wasserleitung und fast 300,000 E. Allenthalben umgeben schöne Landhäuser und Gärten die reifende Stadt, in deren Nähe das kaiserliche Lustschloß S. Christovao liegt. Petropolis, eine neue, meistens von Deutschen angelegte Kolonie,^6 M. von Rio Janeiro, am Abhänge der Serra Estrella, mit einem kaiserlichen Sommervalaste, enthält über 3000 E., worunter 2500 Deutsche. Bahia, sonst San Salvador, die vormalige Hauptst. des Landes, an der Allerbeiligenbai, nach Rio Janeiro die größte und reichste Han- delsstadt Brasiliens, hat einen durch mehrere Forts vertheidigten Hafen, eine Ci- tadelle und 200,000 E. Die ganz aus europäischem Marmor aufgeführte Jesu- itenkirche ist das größte und prächtigste Gebäude der Stadt. Fernambuco oder Pernambuco, St. am Flusse Capiparibe, besteht aus dreitheilen und bat mit der 1 M. davon gelegenen St. Olinda 62,000 E., die bedeutenden Handel mit Färbcholz treiben. 0>an Luis de Maranhao, St. auf der Insel gl. N., hat einen durch Forts beschützten Hafen, beträchtlichen Handel und 33,000 E. Belem oder Par», St. an dem Parü, der sich 14 Meilen davon in das Meer ergießt, 'ü gut gebaut, treibt ansehnlichen Handel und bat 31,000 E. Cincora oder Sincaru, neu entdeckter Diamantendistrikt, wo bereits viele tausend Menschen mit dem Aufsuchen der daselbst in großer Menge vorhandenen Diamanten sich be- schäftigen. San Paulo, St., welche eine Gewehrfabrik und 25,000 E. hat und
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